12.12.2016 | Eurostat

Jeder sechste Arbeitnehmer ist Niedriglohnempfänger

Im Jahr 2014 waren 17,2 Prozent der Arbeitnehmer in der Europäischen Union Niedriglohnempfänger - in Deutschland sogar 22,5 Prozent. Diese Daten veröffentlichte jetzt Eurostat, das statistischen Amt der Europäischen Union.

Laut Definition ist Niedriglohnempfänger derjenige, dessen Bruttostundenverdienst zwei Drittel oder weniger des nationalen Medianverdienstes beträgt. In Deutschland liegt diese Schwelle 10,50 Euro. Die höchsten Anteile von Niedriglohnempfängern wurden in Lettland (25,5 Prozent), Rumänien (24,4 Prozent), Litauen (24,0 Prozent) und Polen (23,6 Prozent) verzeichnet, gefolgt von Estland (22,8 Prozent), Deutschland (22,5 Prozent), Irland (21,6 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (21,3 Prozent).

Weniger als 10 Prozent der Arbeitnehmer waren in Schweden (2,6 Prozent), Belgien (3,8 Prozent), Finnland (5,3 Prozent), Dänemark (8,6 Prozent), Frankreich (8,8 Prozent) und Italien (9,4 Prozent) Niedriglohnempfänger - und das obwohl die Schwelle zum Niedriglohn dort erheblich höher liegt. In Dänemark etwa ist Niedriglöhner, wer weniger als 17 Euro brutto in der Stunde verdient.

Diese frappierende Diskrepanz zeigt sich auch, wenn man die Kaufkraft vergleicht. So ist durchschnittlich  am höchsten in Dänemark, Irland und Belgien. Deutschland, die Niederlande und Schweden liegen im Mittelfeld.

Auffällig sind die großen Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, sowie zwischen Älteren und Jüngeren. So gehören EU-weit 21,1 Prozent der Frauen zu den Niedriglöhnern, aber nur 13,5 Prozent der Männer. Außerdem verdienen 30,1 Prozent der Arbeitnehmer unter 30 Jahren weniger als zwei Drittel des Durchschnitts gegenüber lediglich 14 Prozent in der Altersgruppe zwischen 30 und 59 Jahren.

(Eurostat / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 12.12.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.