06.11.2023 | Arbeitsmarkt
Die Betriebe konnten im ersten Halbjahr 2022 rund 45 Prozent der Stellen für Fachkräfte nicht besetzen. Damit hat sich die Quote in den vergangenen 10 Jahren nahezu verdoppelt. Das geht aus einer Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Insbesondere Kleinstbetriebe sind von der Entwicklung betroffen. Diese konnten 62 Prozent ihrer Fachkraftstellen nicht besetzen. Bei Großbetrieben lag der Anteil bei 24 Prozent. Die Studie beruht auf den Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung, an der jährlich gut 15.000 Betriebe teilnehmen.
Über die Branchen hinweg zeigen sich ebenso deutliche Unterschiede. Im Baugewerbe konnten knapp zwei Drittel der Stellen nicht besetzt werden. Dort ist der Fachkräftebedarf aber auch besonders hoch. 12 Prozent aller Fachkräfte in Deutschland werden im Baugewerbe nachgefragt. Am niedrigsten ist die Nichtbesetzungsquote in der Öffentlichen Verwaltung. Hier bleibt jede zehnte Fachkraftstelle unbesetzt.
Höchster Bedarf seit 10 Jahren
Insgesamt zeigte sich der Fachkräftebedarf so hoch wie seit 10 Jahren nicht mehr. 40 Prozent der Betriebe vermeldeten im ersten Halbjahr 2022 einen Bedarf an Fachkräften. Vor 10 Jahren lag die Quote noch bei 28 Prozent. Im Vorjahr war neben dem Baugewerbe der Fachkräftebedarf besonders hoch in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht.
In der Studie wird angesichts von Digitalisierung und Dekarbonisierung die Bedeutung der Weiterbildung für Betriebe betont, damit die Fachkräftelücke künftig nicht noch größer wird.
(IAB / STB Web)
Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 06.11.2023, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.