07.09.2023 | SCHUFA
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge im SCHUFA-Datenbestand ist von 7 auf 9,1 Millionen gestiegen: ein Plus von 30 Prozent. Die Entwicklung wird auf die Zunahme der "Buy Now Pay Later"-Angebote im Online-Handel zurückgeführt.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher schließen dabei nach der Analyse der SCHUFA zunehmend Kleinkredite ab. Rund 42 Prozent aller neu abgeschlossenen Ratenkredite in Deutschland sind demnach mittlerweile Kredite unter 1.000 Euro. Diese legten 2022 um 90 Prozent von 2 auf 3,8 Millionen zu.
"Buy Now Pay Later"
Ein Großteil dieses Wachstums könne auf die Zunahme der "Buy Now Pay Later"-Angebote von Zahlungsdienstleistern im Online-Handel zurückgeführt werden. "Diese umfassen häufig Kleinkredite unter 200 Euro, die bislang meist ohne Bonitätsprüfung vergeben und damit auch nicht von der SCHUFA erfasst werden. Daher ist davon auszugehen, dass unsere Zahlen nur die Spitze des Eisberges wiedergeben", warnt Ole Schröder, Vorstandsmitglied der SCHUFA Holding AG. Und das sei nicht ohne Risiko, denn auch die Rückzahlung von vielen kleinen Krediten kann schnell zu finanzieller Überlastung führen. Die neue EU-Verbraucherkreditrichtlinie sieht allerdings zukünftig auch bei BNPL-Produkten, Nullprozentfinanzierungen und Krediten unter 200 Euro eine verpflichtende Kreditwürdigkeitsprüfung vor.
Auch mehr und höhere Kredite über 1.000 Euro
Neben dem deutlichen Anstieg an Kleinkrediten, ist erstmals seit zwei Jahren 2022 auch die Zahl der neu aufgenommenen Kredite über 1.000 Euro gestiegen – und zwar von 5 auf 5,3 Millionen. Während sich die Kredithöhe bei den Kleinkrediten verringert hat (von 398 auf 356 Euro), zeigt sich bei den größeren Krediten von 1.000 Euro und mehr eine gegenläufige Entwicklung: Die durchschnittliche Höhe der laufenden Ratenkredite ab 1.000 Euro lag zum 31.12.2022 bei 17.630 Euro gegenüber 17.086 Euro zum Vorjahresstichtag. Die größeren Kreditvolumina stehen vermutlich im Zusammenhang mit allgemeinen Preissteigerungen.
(Schufa / STB Web)
Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.09.2023, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.