23.06.2015 |

IG Metall-Zuliefererkonferenz: Wertschöpfung im Wandel

Vom am 17. - 18. Juni 2015 fand in Leipzig die Automobilzuliefererkonferenz von der Hans-Böckler-Stiftung und der IG Metall statt. Eingeladen waren die Betriebsräte der Automobilindustrie zum Thema "Wertschöpfung im Wandel - Die Rolle der Zulieferer in der Automobilindustrie". Mit Impulsen aus Wissenschaft, Politik und Unternehmen sowie der Vorstellung guter Praxisbeispiele wurden Lösungswege aufgezeigt, damit der Strukturwandel nicht zulasten der Beschäftigten geht.

"Der Strukturwandel in der Automobilindustrie darf nicht zu Lasten der Beschäftigten am Standort Deutschland gehen", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall. Zudem warnte er vor willkürlicher Produktions- und Standortverlagerung ins Ausland. "Gerade die leistungsfähigen industriellen Cluster sowie Entwicklungs- und Innovationspartnerschaften entlang der Wertschöpfungskette sind die wesentliche Stärke der Automobilindustrie."

Die Automobilindustrie sei nach wie vor die wichtigste Schlüsselbranche in Deutschland und müsse es auch bleiben. Drei Viertel der Wertschöpfung werde von den Automobilzulieferern erbracht. Deshalb könne nicht hingenommen werden, dass die Hersteller kraft ihrer Marktmacht in Unternehmensentscheidungen selbstständiger Zuliefererunternehmen eingriffen. Eine gemeinsame Innovationspartnerschaft zwischen Automobilherstellern und Zulieferern sei eine notwendige Voraussetzung zur Sicherung der Innovationsführerschaft der deutschen Automobilindustrie in der Zukunft.

"Die weltweit wachsenden Automobilmärkte lassen sich nicht mehr allein aus heimischer Produktion bedienen. Unsere Mitgliedsunternehmen – Hersteller wie Zulieferer – sind bereits seit Jahren international aufgestellt und verfolgen diesen strategischen Kurs konsequent." so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Dabei sichere die Internationalisierung gerade bei Automobilzulieferern auch Arbeitsplätze in Deutschland. Allerdings führe das verstärkte Engagement der Zuliefererunternehmen im Ausland zu einem neuen Standort-Wettbewerb um Innovationen und Investitionen. "Das ist eine neue Herausforderung für Deutschland, die wir gemeinsam als Unternehmen, Gewerkschaften und Politik bewältigen müssen", betonte Wissmann.

(IG Metall / VDA / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 23.06.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.