12.11.2014 | Wirtschaftliche Entwicklung

Unternehmensgewinne positiv nach Krise

Die Bilanzgewinne der deutschen Unternehmen haben sich nach der Wirtschaftskrise wieder deutlich erholt, zeigt eine Auswertung der Gewinne nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften in den Jahren 2006 bis 2011, veröffentlicht vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Das Ergebnis der DIW-Auswertung zeigt, dass im Zeitraum von 2006 bis 2011 ein erheblicher Teil der Unternehmen in mehr als der Hälfte aller Jahre Verluste aufwies. Dies gilt insbesondere für Unternehmen des Gastgewerbes und der öffentlichen und privaten Dienstleistungsbranchen. Dagegen hatten die Energie- und Wasserversorger im selben Zeitraum vergleichsweise wenige Verlustjahre zu verzeichnen. Die Gesamtsumme der Verluste ist allerdings weit geringer als die Summe der Gewinne jener Unternehmen, die überwiegend mit einem Gewinn abschlossen. Unternehmen, die 2006 und 2007 mit Gewinn abschlossen und 2008 oder 2009 ein Verlustjahr hatten, waren auch 2010 oder 2011 häufiger im Verlust als Unternehmen, die während der Jahre 2006 bis 2009 – also auch während der Krise - durchgehend einen Gewinn aufwiesen.

In der Krise ist die Politik gefordert

DIW-Ökonom Hermann Buslei folgert aus den Ergebnissen der Studie, dass die Wirtschaftspolitik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen nicht nur auf die erfreulichen Durchschnittswerte der Unternehmensgewinne schauen, sondern darüber hinaus beachten sollte, dass es auch in einem normalen volkswirtschaftlichen Umfeld einen gewissen Anteil von Unternehmen gibt, die über mehrere Jahre Verluste erleiden. Um die Lage dieser Unternehmen zu verbessern, könnte man beispielsweise in der Steuerpolitik darüber nachdenken, den Verlustrücktrag flexibler zu gestalten und so den Rücktrag von Verlusten in ein gewinnreiches Vorjahr zu ermöglichen.


(DIW / STB Web)

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