01.04.2014 | Befragung

Innovationsdruck auf Führungskräfte wächst

Führungskräfte in deutschen Unternehmen geraten immer häufiger in eine Sandwichposition, wenn sie die Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen sichern wollen. Einerseits wächst der Druck durch internationale Wettbewerber, andererseits werden die Handlungsspielräume immer kleiner.

85 Prozent der Manager fühlen sich von gesetzlichen Regelungen und lange dauernden Genehmigungsverfahren ausgebremst. Drei Viertel meinen, dass die "einseitige Meinungsmache" in Medien und Bürgerbegehren die Entwicklung von innovativen Produkten behinderten. Für ein Drittel hat sich das lnnovationsklima in Deutschland deutlich verschlechtert. Dies zeigt eine Befragung von 300 Führungskräften durch die Bertelsmann Stiftung und den Führungskräfteverband ULA.

Schlechte Zeit für Innovationen

Allerdings weisen die Befragungsergebnisse auch darauf hin, dass Firmen ihre Innovationskraft durch hausgemachte Probleme selbst schmälern. So werden Produkte und Dienstleistungen häufig an den Kunden vorbei entwickelt. 82 Prozent der Führungskräfte plädieren dafür, stärker auf die Kunden zu hören und sie frühzeitig in die Entwicklung einzubeziehen. Nach Meinung von jedem zweiten Befragten scheitern Innovationen zudem oft an innerbetrieblichen Hürden, kurzfristigem Renditedenken oder zu wenig Geld für die Entwicklung. 60 Prozent kritisieren zudem, dass sich ihr Unternehmen lieber auf angestammten Märkten bewege und dort eher auf Verbesserungen in kleinen Schritten setze, anstatt einen großen Sprung nach vorne zu wagen. "Die Befragungsergebnisse sollten jene Entscheider hellhörig machen, die in einem turbulenten Marktumfeld agieren und deswegen auch auf ungewohnte Ideen aus der Belegschaft angewiesen sind", meint Martin Spilker, Leiter des Kompetenzzentrums Unternehmenskultur.

(Bertelsmann Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 01.04.2014, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.