28.06.2016 | Studie

Wer bezahlt Urlaubsgeld?

41 Prozent der Beschäftigten erhalten von ihrem Arbeitgeber ein Urlaubsgeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Internetseite www.lohnspiegel.de.

Beschäftigte mit Tarifbindung erhalten zu 61 Prozent ein Urlaubsgeld, Beschäftigte ohne Tarifbindung dagegen nur zu 32 Prozent. Männer bekommen zudem häufiger ein Urlaubsgeld (49 Prozent) als Frauen (35 Prozent). Außerdem fällt der Anteil im Westen höher aus (47 Prozent) als im Osten (27 Prozent).

Seltener bezahlen Kleinbetriebe mit weniger als 100 Beschäftigten Urlaubsgeld aus: Nur 33 Prozent der Mitarbeiter erhalten hier die Zahlung, in größeren Betrieben mit über 500 Beschäftigten sind es dagegen 57 Prozent. Von den Beschäftigten mit einem geringen Monatsverdienst (1.000 - 2.000 Euro) erhalten nur 29 Prozent ein Urlaubsgeld, von den Beschäftigten mit hohem Gehalt (5.000 - 6.000 Euro) ist es dagegen gut die Hälfte (52 Prozent).

Entwicklung nach Branchen

Gegenüber dem Vorjahr hat sich das tarifliche Urlaubsgeld in acht der untersuchten Branchen erhöht, und zwar zwischen 2,1 Prozent (Bekleidungsindustrie Bayern), 2,4 Prozent (Versicherungsgewerbe), 2,5 Prozent (Einzelhandel), 2,6 Prozent (Papier verarbeitende Industrie, Gebäudereinigerhandwerk), 3,0 Prozent (Kfz-Gewerbe, Thüringen), 4,1 Prozent (Eisen- und Stahlindustrie), 11,1 Prozent (Textilindustrie Ost). Im Bauhauptgewerbe fällt das Urlaubsgeld geringer aus als im Vorjahr. Diese Reduzierung dient der Finanzierung der weiter entwickelten Tarifrente Bau.

In vielen Branchen gab es keine Erhöhung (z. B. Druck, Chemie, Großhandel, Süßwarenindustrie, Landwirtschaft, Hotel- und Gaststättengewerbe). Gründe dafür: Entweder fanden im Auswertungszeitraum keine Tarifverhandlungen statt oder das Urlaubsgeld wurde als Festbetrag vereinbart.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 28.06.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.