15.03.2014 | KfW-Blitzbefragung

Kommunen bleiben besorgt

Trotz der stabilen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt die finanzielle Lage der Kommunen angespannt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle KfW Blitzbefragung Kommunen.

Mehr als die Hälfte der Kommunalexperten (55 %) schätzt die derzeitige Gesamtfinanzierungssituation als bestenfalls ausreichend ein. Knapp die Hälfte (48 %) der kommunalen Finanzentscheider blickt skeptisch in die nahe Zukunft. Damit sehen mehr Kommunen als noch im ersten Halbjahr 2013 eine nachteilige Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten. Die Unterschiede zwischen Kommunen in guter bzw. problematischer Finanzlage nehmen dabei weiter zu, wenn auch etwas langsamer als bisher: Kommunen, die ihre aktuelle Gesamtfinanzierungssituation als mangelhaft bewerten, erwarten zum größten Teil (65 %) eine auch weiterhin eher nachteilige Entwicklung, jedoch gehen nur noch 5 % von einer sehr nachteiligen Entwicklung aus. Vor einem Jahr waren es noch 15 %.

Kommunale Investitionstätigkeit mit Tendenz nach oben

Für 2013 und 2014 sind nach Einschätzung der Kommunen leicht steigende Investitionen zu erwarten. Für das erste Halbjahr 2014 übersteigt die Anzahl der Experten, die von einer hohen Investitionstätigkeit ausgehen, die Zahl der Experten, die geringe kommunale Investitionen erwarten, um 7 Prozentpunkte. Dies ist ein leichtes Plus von einem Prozentpunkt gegenüber der aktuellen Lageeinschätzung aus dem zweiten Halbjahr 2013. „Es ist ein gutes Zeichen, dass Kommunalexperten nun von höheren Investitionen ausgehen. Dennoch wird dies nicht dazu führen, dass der angestaute kommunale Investitionsrückstand von 128 Milliarden Euro deutlich reduziert werden wird“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Kreditnachfrage stabilisiert sich

Mit Blick auf den Kommunalkreditmarkt beruhigt sich die Nachfrage nach Kassenkrediten nach dem Hoch der letzten beiden Befragungen: Im zweiten Halbjahr 2013 gehen nur noch 36 % der Befragten von einer hohen Kassenkreditnachfrage aus, im Vergleich zum Vorhalbjahr ein Rückgang um ein Drittel. „Die Neuaufnahme von Kassenkrediten wird erfreulicherweise 2013 voraussichtlich niedriger sein als im Vorjahr. Ein langfristiger Rückgang der Kassenkreditbestände ist aber nur dann möglich, wenn es gelingt, die Kommunalfinanzen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite strukturell zu reformieren“, sagt Dr. Zeuner.

(KfW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 15.03.2014, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.