22.01.2013 | Umfrage

Kommunalkreditmarkt intakt trotz Investitionsschwäche

Die KfW-Kurzbefragung kommunaler Finanzexperten aus Städten, Gemeinden, Landkreisen und kommunalen Spitzenverbänden zeigt, dass keine nachhaltige Belebung der kommunalen Investitionstätigkeit in den nächsten sechs Monaten zu erwarten ist.

Die kommunale Investitionsschwäche setzt sich nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete fort. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen KfW-Blitzbefragung Kommunen unter rund 250 kommunalen Finanzentscheidern. Demnach ist nicht mit einer nachhaltigen Belebung der kommunalen Investitionstätigkeit in den kommenden sechs Monaten zu rechnen. Vor dem Hintergrund bleibt auch die Nachfrage nach Investitionskrediten schwach. Auf zu hohem Niveau ist und bleibt dagegen die Nachfrage nach kommunalen Kassenkrediten – was zudem deutliche Refinanzierungsrisiken birgt, sobald das Zinsniveau ansteigt.

Erwartungen für Kreditaufnahmebedingungen gut

Ihre Gesamtfinanzlage schätzen die Kommunen mehrheitlich problematisch ein: Fast die Hälfte der Befragten (46 %) bewertet sie derzeit als mangelhaft, weitere 18 % nur als ausreichend. Auch die Erwartungen für die nähere Zukunft zeichnen ein eher düsteres Bild. 60 % der Befragten rechnen mit einer nachteiligen Entwicklung. Städte, Gemeinden und Landkreise mit Finanzierungsbedürfnissen bauen weiterhin auf einen insgesamt intakten Kommunalkreditmarkt: In den nächsten sechs Monaten erwarten die befragten Finanzexperten unverändert gute Kreditaufnahmebedingungen sowohl für Investitions- als auch für Kassenkredite.

Die Schere zwischen den Kommunen geht weiter auseinander

„Insgesamt setzt sich die kommunale Investitionsschwäche fort, während die Gesamtverschuldung steigt. Wir beobachten das mit Sorge. Außerdem wächst die finanzielle Kluft zwischen den Kommunen weiter. Dies erfordert grundlegende Reformen sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.


(KfW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 22.01.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.