31.10.2016 | Unternehmen & Märkte

Es geht auch anders: Fairphone erhält Deutschen Umweltpreis

Am 30. Oktober 2016 wurde der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum 24. Mal vergeben. Ausgezeichnet wurde u.a. der Erfinder des Fairphones, ein nach ethischen Grundsätzen produziertes Smartphone, das mit möglichst geringem Schaden für die Umwelt und ohne Ausbeutung von Menschen hergestellt wird.

Bas van Abel, Fairphoner-Gründer und CEO (Foto: © Fairphone)

Die DBU würdigte den Gründer und Geschäftsführer von Fairphone B.A., Bas van Abel, weil er in der Informations- und Kommunikationsbranche neue Wege gefunden habe, um dem übersteigerten Verbrauch von Handys und Smartphones entgegenzutreten. Einzelbauteile des reparaturfreundlich konstruierten Fairphones wie Akku oder Display seien austauschbar, so dass Rohmaterialien durch längere Lebenszyklen geschont und Kreisläufe durch Recycling geschlossen würden.

Produktion von Smartphones geht normalerweise mit großen Umweltbelastungen einher

Sozial-, Arbeitsschutz- und Umwelt-Standards sollten vor Ort verbessert werden, damit die Menschen in Konfliktregionen zu fairen Konditionen beschäftigt würden und der Einfluss auf die Umwelt so gering wie möglich ausfalle. Für die gesamte Wertschöpfungskette habe Fairphone Strategien entwickelt, um die derzeit vorherrschenden Bedingungen zu verbessern. Damit setze Fairphone bewusst ein Zeichen gegen die heute gängigen Mobiltelefone, die mit wertvollen und oft nur unter großen Umweltbelastungen zu gewinnenden Metallen und Komponenten bestückt seien und nach wenigen Jahren ausgemustert oder weggeworfen würden, obwohl sie noch voll funktionstüchtig seien.

Weitere Preisträger: Wiederverwertbare Betonteile und Recycling-Beton

Angelika Mettke von der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg und Walter Feeß, Geschäftsführer der Heinrich Feeß GmbH & Co. KG, trieben den Einsatz von wiederverwertbaren Betonteilen und Recycling-Beton voran. In beiden Branchen zerstöre der Abbau von Rohstoffen flächendeckend wertvolle Lebensräume. Es gebe aber Möglichkeiten, diese Nutzung zu drosseln, indem auf einen längeren Lebenszyklus der Produkte – seien es Smartphones oder Beton – gesetzt werde.

Van Abel erhält 250.000 Euro. Die zweite Hälfte des Preisgeldes teilen sich Mettke und Feeß.

(DBU / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 31.10.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.