13.05.2016 | Statistik

Weniger Unternehmenspleiten in West- und Osteuropa

In Westeuropa sinkt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen. Im Vergleich zu 2014 verringerte sich die Zahl der registrierten Insolvenzfälle um 4,0 Prozent, vermeldet die Auskunftei Creditreform.

Die EU-15-Länder – zuzüglich Norwegen und der Schweiz – verzeichneten im Jahr 2015 insgesamt 174.891 Unternehmensinsolvenzen. Lediglich vier der 17 untersuchten Länder Westeuropas zeigten 2015 steigende Insolvenzzahlen: Portugal (plus 7,6 Prozent), die Schweiz (plus 3,9 Prozent), Luxemburg (plus 3,3 Prozent) und Frankreich (plus 0,9 Prozent). Deutliche Rückgänge verzeichneten Griechenland (minus 42,7 Prozent), gefolgt von Spanien (minus 25,1 Prozent), und den Niederlanden (minus 20,7 Prozent). In Deutschland (minus 3,5 Prozent) und in Österreich (minus 3,2 Prozent) lag der Rückgang im Durchschnitt der westeuropäischen Länder, in Großbritannien (minus 9,7 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt.

In vielen Ländern zeigen die Insolvenzzahlen aber meist noch Nachwirkungen der langen Euro-Wirtschaftskrise. So liegt das Niveau der Unternehmensinsolvenzen in den Krisenländern (Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien) trotz der jüngsten Entspannung weiterhin rund doppelt so hoch wie 2008. Entsprechend hoch bleibt der Anteil dieser Ländergruppe an allen Unternehmensinsolvenzen in Westeuropa. Zuletzt sank der Anteil aber leicht von 17,2 auf 16,8 Prozent (2008: 8,6 Prozent).

Dabei zeichneten sich in allen vier Hauptwirtschaftsbereichen rückläufige Insolvenzzahlen ab. Am stärksten war der Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe (minus 8,7 Prozent). Baugewerbe und Dienstleistungen folgen mit jeweils minus 5,1 Prozent. Der Handel (inkl. Gastgewerbe) war mit einem Rückgang um 1,9 Prozent nur Schlusslicht der Positiventwicklung. Mit europaweit rund 64.000 registrierten Insolvenzen im Jahr 2015 ist der Dienstleistungssektor Schwerpunkt des Insolvenzgeschehens. Der Anteil dieses Wirtschaftsbereiches an allen verzeichneten Insolvenzen betrug 36,6 Prozent.

(Creditreform / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 13.05.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.