15.03.2016 | Studie

Hochkonjunktur im Handwerk

Zwei Drittel der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut. Das geht es einer Studie der Auskunftei Creditreform hervor.

Insgesamt 66 Prozent von 1.272 befragten Handwerksbetrieben bezeichnete die aktuelle Geschäftslage als „sehr gut“ oder „gut“. Der Anteil der positiven Meldungen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (61,8 Prozent) nochmals erhöht. Besonders zufrieden waren das Ausbau- und das Bauhauptgewerbe. Angeschoben wird diese Entwicklung von anhaltenden Niedrigzinsen und der verstärkten Investition der Deutschen in Immobilien und Sachwerte, so die Autoren der Studie. Die Betriebe profitieren vor allem von der kräftigen Binnennachfrage.

Stärkere Nachfrage nach flexiblen Minijobs

Drei von zehn befragten Unternehmen (29,6 Prozent) erzielten ein Umsatzplus (Vorjahr: 29,4 Prozent). Mit 12,7 Prozent waren weniger Betriebe als im Vorjahr (16,1 Prozent) von Umsatzrückgängen betroffen. Fortgesetzt hat sich auch der Beschäftigtenaufbau im Handwerk. Nahezu jeder vierte Betrieb (23,7 Prozent) hat den Personalbestand im Verlaufe des Winterhalbjahres erhöht (Vorjahr: 23,1 Prozent). 13,2 Prozent der Befragten nahmen Stellenstreichungen vor (Vorjahr: 14,0 Prozent). Flexible Minijobs (450 Euro) wurden von den Betrieben stärker nachgefragt als in den Vorjahren.

Auch die Ertragslage scheint intakt. Ähnlich wie im Vorjahr erwarten 28,8 Prozent der Befragten auch bei den Erträgen einen Zuwachs (Vorjahr: 29,0 Prozent). Dem steht ein gesunkener Anteil an Pessimisten gegenüber, die Ertragseinbußen befürchten (9,8 Prozent; Vorjahr: 12,4 Prozent). Günstiger als im Vorjahr werden die Gewinnperspektiven im Kfz-Gewerbe beurteilt.

Mehr Investitionen, weniger Insolvenzen

Die guten Auftrags- und Umsatzerwartungen werden die Betriebe nur bei entsprechenden Kapazitätserweiterungen realisieren können. So will auch jeder fünfte Befragte (20,5 Prozent) die Belegschaft aufstocken und nur einer von zwanzig Betrieben (4,6 Prozent) hat einen Stellenabbau angekündigt. Zudem kletterte die Investitionsbereitschaft auf einen neuen Rekordwert. 58,8 Prozent der befragten Betriebe haben vor, in den kommenden Monaten zu investieren.

Auf der anderen Seite ist die Zahl der Insolvenzen weiter gesunken. 2015 wurden 4.820 Insolvenzen verzeichnet. Das war ein Rückgang um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

(Creditreform / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 15.03.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.