16.12.2015 | Kanzleimarketing

Mit klarer Corporate Identity überzeugen und die richtigen Mitarbeiter und Mandanten gewinnen

Von Martina Schäfer *

Austauschbar – so will keine Kanzlei gerne wirken. Die Sorge davor ist groß und erscheint auf den ersten Blick durchaus begründet. Immerhin ähneln sich oft Angebot und Außenauftritt vieler Steuerberaterinnen und Steuerberater. So erleben es jedenfalls Außenstehende wie Mandanten und Bewerber. Doch natürlich gibt es Unterschiede. Einer davon ist die Persönlichkeit der Kanzlei, ihre Corporate Identity. Und diese gilt es deutlich zu machen, damit sie als Erfolgsfaktor wirken kann.

(Foto: © gustavofrazao - Fotolia.com)

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Corporate Identity denken? Ihr Logo, die Website, Visitenkarten und Geschäftspapier? Dann geht es Ihnen wie den meisten Steuerberatern. Fast alle denken an das einheitliche Erscheinungsbild ihrer Kanzlei, an Elemente aus dem Corporate Design. Dabei umfasst die Corporate Identity deutlich mehr. Dazu gehören vor allem Unternehmenskultur, Leitbild und Image. Und genau hiermit können Steuerberaterinnen und Steuerberater bei Mandanten und neuen Mitarbeitern punkten.

Was die Corporate Identity ausmacht

Genau wie wir Menschen hat auch jede Kanzlei ihre eigene Persönlichkeit: die Corporate Identity. Sie wird bestimmt von den Kanzleiinhabern mit ihren Werten und Einstellungen, ihrer Ausrichtung, ihrem Verhalten und Engagement sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihren individuellen Merkmalen. Alle Aspekte zusammen formen die Unternehmenskultur, das Leitbild und das Image der Kanzlei.

Hier geht es vor allem um Punkte wie den Umgang miteinander, das äußere Erscheinungsbild und die Kommunikation. Eine Kanzlei, in der ein partnerschaftlicher Ton gegenüber Mitarbeitern und Mandanten oder zwischen den Mitarbeitern herrscht, erzeugt eine andere Außenwirkung als eine hierarchisch geprägte. Ein Bürohund trägt zur Persönlichkeit bei. Auch intensives Engagement, besondere Leistungen und die Art der Öffentlichkeitsarbeit bilden die individuelle Note der Kanzlei.

Warum die Kanzlei von einer starken Corporate Identity profitiert

Eine klare Corporate Identity ist der entscheidende Erfolgsfaktor für den Steuerberater. Denn damit gelingt es leichter, die richtigen Mandantinnen und Mandanten sowie passende Fachkräfte anzuziehen. Schließlich gilt auch hier: Menschlich muss es passen, damit die Geschäftsbeziehung langfristig funktionieren kann. Und dadurch dass die Corporate Identity die Eigenschaften der Kanzlei offenlegt – und oft erst intern ins Bewusstsein rückt, erhöhen sich die Chancen dafür enorm.

Auch in der Innenwirkung schafft die Corporate Identity oft erst die nötige Klarheit über die eigenen Anforderungen. So bietet sie den optimalen Rahmen für gezielte Entscheidungen – zum Beispiel über Maßnahmen für das Kanzleimarketing. Teure und zeitintensive Fehleinschätzungen lassen sich dadurch leichter vermeiden.

Wie Kanzleien zu Ihrer Corporate Identity finden

Wichtig zu wissen ist: Die Kanzlei als Ganzes bestimmt die Corporate Identity. Für den Inhaber heißt das, erste Impulse zu setzen und danach die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden. Denn nur wenn sie sich mit der Unternehmenskultur, dem Leitbild und Image identifizieren, werden sie die Corporate Identity mit Leben füllen und eine positive Wirkung erzielen.

Deshalb empfiehlt es sich, die Persönlichkeit der Kanzlei in mehreren Schritten zu erarbeiten. Ein Fragenkatalog hilft dem Steuerberater und seinem Team bei diesem Prozess. Zunächst gilt es dabei, die Unternehmenskultur darzustellen. In einem zweiten Schritt geht es um das Image der Kanzlei. Hier kommt es darauf an, das gewünschte Bild mit dem aktuellen in Einklang zu bringen. Außerdem stellt sich die Frage nach der Fremdwahrnehmung. Als letztes Element der Corporate Identity erarbeitet der Steuerberater schließlich sein Leitbild, das auf seinen unternehmerischen Grundsätzen aufbaut.

Die Corporate Identity präsentieren

Hat die Kanzlei ihre Corporate Identity bestimmt, folgt der entscheidende Schritt. Schließlich gilt es nun, sich die eigene Persönlichkeit bewusst zu machen und sie zu präsentieren. Denn nur dann kann sie ihre positive Wirkung entfalten. Für die Außendarstellung heißt das: Vom Corporate Design bis zur Auswahl der Marketingmaßnahmen sollte sich ein stimmiges Bild ergeben, das die Persönlichkeit der Kanzlei repräsentiert. Das reicht von der passenden Farbwahl für die Geschäftsausstattung bis hin zu geschickt gewählten Fotomotiven. Hier macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob sich das Team klassisch im Gruppenfoto zeigt oder locker am Schreibtisch, ob der Bürohund oder die Bürokatze zu sehen sind und wie die Einrichtung wirkt. Auch die Ansprache auf der Website oder in Printmaterialien ergibt sich aus der Kanzlei-Persönlichkeit. Diese Punkte sorgen schließlich dafür, dass der Steuerberater die richtigen Mandanten und Mitarbeiter erreicht und dadurch von seiner starken Corporate Identity profitiert.

 
* Hinweise zur Autorin:

Die Diplom-Kauffrau Martina Schäfer ist Inhaberin der Agentur FINIS Kommunikation (www.finis-kommunikation.de) in Berlin und Frechen bei Köln. Hier entwickelt sie Kommunikationsstrategien für Steuerkanzleien und unterstützt ihre Kunden bei deren Umsetzung. Bei Springer Gabler veröffentlichte sie zuletzt mehrere Essentials zum Thema Kanzleimarketing, darunter „Erfolgsfaktor Kanzleikommunikation. Magnet für Mandanten und Mitarbeiter.“.


(STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 16.12.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.