07.12.2015 | Automobilbranche

Kfz-Gewerbe gegen Kaufprämie für Elektrofahrzeuge

Den in Regierungskreisen kontrovers diskutierten Forderungen nach Gewährung einer Kaufprämie für Elektrofahrzeuge hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) eine klare Absage erteilt. Trotz aller Anstrengungen und Forschungsgelder seien die Hochvoltbatterien immer noch zu schwer und zu teuer, die Ladedauer zu lang und die Reichweite der Fahrzeuge zu gering, als dass Elektroautos sich auf dem Markt durchsetzen könnten, so die Begründung.

Noch immer gelten Elektrofahrzeuge in Deutschland als exotisch und finden wenige Käufer. Daher berichtete unter anderem "Der Spiegel", dass die Bundesregierung den Verbraucher die E-Autos mit einer Kaufprämie von bis zu 5.000 Euro schmackhaft machen will. Die Automobilindustrie befürwortet dies. Nicht so der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe: Abhilfe könne aber nachhaltig nur durch Produktverbesserungen geschaffen werden, nicht durch staatliche Fördermittel mit ihren bekannten Mitnahme- und Strohfeuereffekten, heißt es von dort.

Vergleiche mit der Umweltprämie aus dem Jahr 2009 hinkten nach Überzeugung des ZDK. Damals sei es im Kern um die Bewältigung einer massiven Wirtschaftskrise gegangen. Das sei heute nicht der Fall und es seien auch keine zwingenden Umweltgründe ersichtlich. Mit der Kaufprämie lehnt der ZDK auch deren erwogene Gegenfinanzierung durch Erhöhung der Mineralölsteuer oder stärkere CO2-Besteuerung strikt ab.

Der Staat kassiere jährlich bereits weit über 50 Milliarden Euro aus mobilitätsbedingten Steuern und Abgaben. Davon werde der überwiegende Teil nicht zur dringend notwendigen Sanierung der Verkehrsinfrastruktur verwendet, sondern versickere im Staatshaushalt. Diese Steuerlast zur Gegenfinanzierung einer verfehlten Subvention noch zu erhöhen sei nicht akzeptabel, so der ZDK-Sprecher.

(ZDK / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.12.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.