26.02.2015 | Studie

Lohnt sich Elektromobilität in Betrieben?

Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Studie zeigt wirtschaftliches Potenzial für bis zu 700.000 gewerbliche Elektrofahrzeuge bis 2020 auf.

Die Studie „Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr“ vergleicht erstmals die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen mit der von konventionellen Fahrzeugen für gewerbliche Anwendungsfälle bis zum Jahr 2020. Danach können gerade elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Fuhrparks wirtschaftlich betrieben werden. Denn bei hohen Jahresfahrleistungen und langer Haltedauer lohnt sich schon heute der Einsatz von Elektrofahrzeugen. Das gilt jedoch nicht für schwere Nutzfahrzeuge und Busse - bedingt durch die höheren Anforderungen an die Batteriekapazität und aufgrund deutlich höherer spezifischer Batteriepreise. Auch elektrische Lkw im städtischen Verteilverkehr können laut Studie in keinem Szenario wirtschaftlich betrieben werden.

Energie- und Batteriepreisen als Risikofaktor

Die Studie belegt auch, dass die Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität maßgeblich von der Entwicklung der Rahmenbedingungen abhängt, die teilweise mit sehr hohen Unsicherheiten behaftet sind. Die wichtigsten Einflussgrößen sind die Entwicklung von Energie- und Batteriepreisen sowie die Restwertentwicklung von Elektrofahrzeugen. Könnte das Potenzial von 700.000 batterieelektrischen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis zum Jahr 2020 im optimistischen Szenario erschlossen werden, so wäre dies – unter der Voraussetzung einer vollständigen Bereitstellung des Strombedarfs aus regenerativen Energien – mit einer Minderung der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 um 2,6 Millionen Tonnen verbunden.

Ökonomisches Potenzial gilt es auszuschöpfen

Wie die Realität zeigt, werden die identifizierten wirtschaftlichen Potenziale bisher in der Praxis nur in einem sehr geringen Maße tatsächlich erschlossen, so die Autoren. „Die Studie zeigt, dass Elektrofahrzeuge sich wirtschaftlich lohnen. Wirtschaftlichkeit und Elektromobilität müssen keine Gegensätze sein“, äußert sich Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel zu den Ergebnissen. „Wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren eine solide Basis für eine gute Entwicklung der Elektromobilität geschaffen. Daran wollen wir mit dem neuen BMWi-Förderschwerpunkt "IKT für Elektromobilität" anknüpfen. Ziel der Ende 2015 startenden Forschungsarbeiten ist es, wirtschaftlich lohnende Anwendungen der Elektromobilität im Nutzfahrzeug-Segment zu identifizieren und zum Durchbruch zu verhelfen."

(BMWi / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 26.02.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.