02.01.2015 | ZEW-Finanzmarktreport

Finanzmarkt 2015: Aktien und Rohstoffe bei Investoren hoch im Kurs

Für das Jahr 2015 gelten unter Anlegern vor allem Aktien und Rohstoffe als lohnende Investitionen. Während die Bedeutung von Immobilien und Devisen mit Blick auf 2015 in etwa gleich gewichtet wird wie im Jahr 2014, sind Staats- und Unternehmensanleihen als Anlageklasse deutlich weniger begehrt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Sonderfrage des ZEW-Finanzmarkttests. An der Befragung im Dezember 2014 nahmen 230 Finanzmarktexperten teil.

Nachdem die befragten Experten bereits Ende 2013 Anleihen als Anlagemöglichkeit auf Sicht von zwölf Monaten nur geringe Anziehungskraft bescheinigt hatten, halten sie auch für das Jahr 2015 an dieser Einschätzung fest. Zugleich ist die relative Attraktivität von Aktien stark gestiegen. Für das kommende Jahr gehen die Umfrageteilnehmer des ZEW-Finanzmarkttests daher von einer höheren Gewichtung der Anlagekategorie Aktien in den Portfolios der Investoren aus. Mit 47 Prozent ist annähernd die Hälfte der befragten Experten der Ansicht, dass sich bei Aktien eine positive Entwicklung anbahnt. Das ist der höchste Wert unter allen bewerteten Anlageklassen, gefolgt von Rohstoffen, die von 38 Prozent der Teilnehmer als zunehmend profitabel angesehen werden.

Frappierend ist dagegen die Einschätzung von Staatsanleihen: 84 Prozent der Befragten beschreiben diese Anlageform als eher unattraktiv, was noch einmal eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr darstellt (60 Prozent). Die Ergebnisse der Umfrage zeigen außerdem, dass bei Devisen und Immobilien 2015 keine großen Veränderungen erwartet werden: 53 Prozent beziehungsweise 60 Prozent der Experten nehmen eine ähnliche Attraktivität an wie im jetzt zu Ende gehenden Jahr.

Positive Entwicklung bei Handel, Informationstechnologien und Maschinenbau

Des Weiteren wurden die Finanzmarktexperten gebeten, die Ertragslage für einzelne Branchen in Deutschland bis Mitte 2015 einzuschätzen. Am schlechtesten sind die Aussichten nach Auffassung der Befragten für die Versicherungs- sowie die Bankenbranche. In beiden Anlageklassen rechnet jeder zweite Teilnehmer mit einer abnehmenden Ertragssituation. Bei den Versorgern gehen 38 Prozent der Experten ebenso von einer Verschlechterung der Ertragslage aus.  Im Gegenzug wird dem Handel, den Informationstechnologien sowie dem Maschinenbau von jeweils deutlich mehr als einem Drittel der Befragten eine positive Entwicklung der Ertragssituation attestiert. Rund beziehungsweise mehr als die Hälfte der Experten geht jeweils davon aus, dass die Ertragslage in den drei Branchen gleich bleibt.

Für die übrigen Branchen geht aus den Antworten der befragten Experten kein ausgeprägter Trend mit Blick auf die Ertragslage hervor. Jeweils mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer geben zumindest an, dass sich die Lage in den übrigen Branchen im Vergleich zu 2014 nicht verschlechtern wird.

(ZEW / STB Web)



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