26.11.2013 | Weltwirtschaft

Wirtschaftswachstum: Öffentliche Investitionen am besten

Im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben Konjunkturprogramme zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums eine Renaissance erlebt. Weiterhin umstritten ist, welche Methode am besten wirkt.

Um das zu untersuchen, hat Sebastian Gechert, Forscher am Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung, 104 internationale Studien zum Thema statistisch ausgewertet. Wichtigstes Ergebnis: Öffentliche Investitionen erweisen sich als wirksamste Methode zur Belebung der Konjunktur. Sie sind weitaus effektiver als Steuersenkungen.

Keine Ausgabenkürzungen in Krisenzeiten

Im Vergleich liegt der Multiplikator von allgemeinen öffentlichen Ausgaben 0,3 bis 0,4 Punkte über denen von Steuersenkungen und Transfers. Der Multiplikator öffentlicher Investitionen liegt noch einmal um 0,3 bis 0,8 Punkte darüber. Das bedeutet: Lenkt man 1 Euro der allgemeinen Staatsausgaben in öffentliche Investitionen um, steigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 30 bis 80 Cent. Gibt der Staat den Euro nicht selbst aus, sondern nutzt ihn für Steuersenkungen oder Transfers, sinkt das BIP um 30 bis 40 Cent. Die Ergebnisse spielen auch für die Haushaltskonsolidierung eine Rolle: Will man Staatsschulden senken, sind Steuererhöhungen weniger schädlich für das Wachstum als Ausgabenkürzungen.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 26.11.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.