06.09.2013 | Weltwirtschaft

Handelsprotektionismus nimmt weltweit zu

In einem neuen Bericht zählt die Europäische Kommission etwa 150 neue, innerhalb des letzten Jahres eingeführte Handelsbeschränkungen auf – dagegen wurden lediglich 18 bestehende Maßnahmen aufgehoben.

Der 10. „Bericht der EU über potenziell handelsbeschränkende Maßnahmen“ gibt aktuelle Informationen über potenziell den Handel behindernde Maßnahmen, die die wichtigsten Handelspartner der EU in der Zeit vom 1. Mai 2012 bis zum 31. Mai 2013 beschlossen haben. Damit soll regelmäßig erfasst werden, in welchem Maße die G20‑Länder ihre erstmalig auf dem G20-Gipfel in Washington DC im November 2008 gegebene Zusage erfüllen, von neuen handelsbeschränkenden Maßnahmen abzusehen und bestehende unverzüglich abzuschaffen.

Anstrengungen müssen verstärkt werden

Seit Oktober 2008, als die Europäische Kommission begann, weltweit protektionistische Tendenzen zu überwachen, wurden fast 700 neue Maßnahmen ermittelt. Der Trend ist zwar gegenüber 2011 und 2012 rückläufig, und es zeichnet sich eine Erholung der Weltwirtschaft ab, aber es werden immer mehr beunruhigende Schritte eingeleitet, die den Handel schwer behindern. Die Anstrengungen zur Bekämpfung des Handelsprotektionismus müssen nun laut EU verstärkt werden, damit die unsichere Erholung der Weltwirtschaft geschützt wird.

Haupthandelspartner blockieren Handel

Der Bericht zeigt, dass der Zwang zur Verwendung inländischer Waren weiter zunimmt, besonders bei der öffentlichen Beschaffung. Ferner schaffen die Partner der EU weiterhin Konjunkturanreize, vor allem durch Exportförderung, zum Teil in Form langfristiger und stark wettbewerbsverzerrender Maßnahmenpakete. Zudem schirmen einige Länder Teile ihrer Industrie nach wie vor gegen ausländische Konkurrenz ab, schaden damit aber zugleich den Verbrauchern. Der Bericht erfasst 31 der Haupthandelspartner der EU, darunter u.a. Ägypten, Australien, Brasilien, China, Indien, Japan, Kanada, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien, Schweiz, Südkorea und USA.

(Europa / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 06.09.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.