24.04.2013 | Weinkolumne

Weinkolumne: Gibt es eigentlich Spargelwein?

Von RAin Brigitte Käser, Hannover *

Lange hatte uns der Winter dieses Jahr im Griff und kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen hervor, stellt sich wieder die Frage: Welcher Wein passt am besten zum Spargel? Rein vorsorglich natürlich gehen wir dieser Frage nach, denn der lange Winter hat den Erntebeginn verzögert und das Ende der Spargelzeit steht schon unverrückbar fest, noch bevor die erste Stange die Erdkrumme durchbrochen hat. 

(Foto: © PhotoSG - Fotolia.com)

Glaubt man den bunten Flyern der Weinhandlungen passt zum Spargel alles, was gekühlt getrunken werden kann. Ein säurebetonter Riesling genauso wie ein himbeerfarbener Rosé. Hauptsache kalt und nicht rot. Wobei es auch Menschen gibt, die behaupten, dass zum Spargel gar kein Wein schmeckt, sondern allenfalls ein kühles Blondes - womit ein Pils gemeint sein dürfte. Verwirrung allerorts also und so wundert es nicht, dass „Spargelwein“ jedes Jahr aufs Neue neben Kaminwein und Terrassenwein die beliebteste Kategorie der önologischen Schreiberzunft ist.

Welche Soße darf es sein?

Dabei sind die Weinempfehlungen so bunt und vielfältig wie die Zubereitung dieses Gemüses selbst. Da liegt auch der Hase im Pfeffer oder um im Bild zu bleiben: der Spargel in der Soße. Denn wie bei anderen Gerichten auch, bietet die Soße eine gute Orientierung. Je fetter die Soße, desto kräftiger darf und sollte auch der Wein sein - Sauvignon Blanc finde ich in so einem Fall durchaus eine gute Wahl. Was den klassischen Riesling betrifft, so weisen meiner Meinung nach zurecht viele Sommelières darauf hin, dass der eigentlich zu säurebetont für den hellen Spargel ist.

Ausgezeichnete Spargel-Empfehlung

Mein persönlicher Favorit als Begleiter für die klassische Spargelvariante ist der 2011er Appenheimer Weisser Burgunder. Winzer Tobias Knewitz, Jahrgang 1991 und schon mit einer Traube im Gaullt Millau 2011 ausgezeichnet, macht Weine zum Verlieben. Der Weißburgunder beeindruckt durch seine leicht buttrigen Aromen gefolgt von süßer Frucht und im Mund überrascht dann die gut gelungene Balance zwischen Mineralität und Fruchtsüße. Die cremige Würze gibt dem Wein den nötigen Kick, um ein feiner, eleganter Begleiter zu sein, von dem aber das eine oder andere Glas auch noch nach dem Essen schmeckt.

* Über die Autorin:

Neben ihrem Hauptberuf als Geschäftsführerin Gesundheitsmanagement ambulant der AOK Niedersachsen ist Brigitte Käser auch als Rechtsanwältin tätig (www.brigitte-kaeser.de). Sie twittert unter @Stiftungsrecht

Mehr über die STB-Web-Weinkolumne lesen Sie hier: "Wein und Steuern – eine verheißungsvolle Verbindung"