07.02.2013 | Arbeitsmarkt

Zeitarbeit: Jeder zweite Job ist zusätzlich

Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass Zeitarbeit weder reguläre Beschäftigung verdrängt noch zusätzliche Beschäftigung schafft. Denn die Hälfte der Zeitarbeit ist zusätzlich.

In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Anteil der Leiharbeitnehmer an allen Erwerbstätigen beständig gestiegen. Während im Jahr 1991 etwa 0,4 % aller Erwerbstätigen in der Arbeitnehmerüberlassungsbranche tätig waren, betrug dieser Anteil im Jahr 2011 2,2 %. In absoluten Zahlen entspricht das rund 130.000 im Jahr 1991, im Jahr 2011 rund 880.000. Das starke Wachstum der Zeitarbeit in den letzten Jahrzehnten hänge nicht zuletzt mit zahlreichen Lockerungen der gesetzlichen Bestimmungen zusammen.

Zeitarbeit hat Konsequenzen

Betrachtet man beispielsweise einen Anstieg der Zahl der Leiharbeiter um 200.000 wie in den Boomjahren 2006 oder 2010, so hat er in etwa 100.000 Jobs außerhalb des Zeitarbeitssektors verdrängt, aber auch insgesamt 100.000 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse geschaffen. Wie von den Befürwortern der Zeitarbeit erhofft, ist mit dem Einsatz von Leiharbeitskräften ein Beschäftigungsaufbau verbunden. Allerdings ist dieser Beschäftigungsgewinn nicht ohne Kosten: Denn Zeitarbeit verdrängt auch reguläre Beschäftigung, zeigt die IAB-Studie.

Die komplette IAB-Studie kann hier heruntergeladen werden.

(IAB / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.02.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.