18.06.2011 |

Marburger Bund will Gehaltsstruktur der Uni-Ärzte modernisieren

In der anstehenden Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken fordert der Marburger Bund eine spürbare Anhebung des Tarifniveaus und eine Modernisierung der Entgelttabelle. Die Gehälter der rund 20.000 Ärzte an 23 Universitätskliniken des Tarifverbundes der sog. Tarifgemeinschaft deutscher Länder sollen ab 1. Juli 2011 linear um 5 Prozent steigen.

„Gegenüber Ärzten anderer Träger sind die Uni-Ärzte in den vergangenen zwei Jahren stark ins Hintertreffen geraten. Die Unikliniken müssen deshalb Anschluss finden an die tarifpolitische Entwicklung, sonst werden sich die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung und der Akquisition von Fachärzten verschärfen. Spitzenmedizin muss deutlich besser bezahlt werden“, forderte der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke.

Einen besonderen Fokus lege der Marburger Bund deshalb auch auf Verbesserungen in der Struktur der Entgelttabelle. Davon würden insbesondere junge Ärzte und berufserfahrene Fachärzte profitieren. Außerdem soll die Bezahlung von Schichtdiensten nach dem Willen des Ärzteverbands deutlich angehoben werden. Gefordert werden Zeitzuschläge in Höhe von 25 Prozent des individuellen Stundenentgeltes für Vollarbeit in der Nacht (bisher 1,28 €/h), für Überstunden (bisher 15%) und für Vollarbeit an Samstagen von 13 bis 21 Uhr (bisher 0,64 €/h). Für Sonntagsarbeit fordert die Ärztegewerkschaft, den bestehenden Zeitzuschlag in Höhe von derzeit 25 Prozent auf 35 Prozent zu erhöhen.

Darüber hinaus hat sich der Marburger Bund das tarifpolitische Ziel gesetzt, für die besonderen Erschwernisse der Arbeit zu ungünstigen Zeiten im Bereitschaftsdienst eine adäquate finanzielle Entschädigung einzuführen. Die erste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder wird am 12. Juli 2011 in Berlin stattfinden.

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 18.06.2011, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.