28.10.2025 | GREIX-Mietpreisindex

Mietmarkt: Hohe Angebotsknappheit bei moderater Preisentwicklung

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Die Mieten in deutschen Städten steigen dem GREIX-Mietpreisindex des Kiel Institut für Weltwirtschaft derzeit entsprechend der allgemeinen Lebenshaltungskosten. Gleichzeitig ist das Angebot an Wohnungen gering, und sie werden sehr schnell neu vermietet.

Mit 10,14 Euro durchschnittlicher Kaltmiete liegt Leipzig am unteren Ende des Mitniveaus in den großen Städten, während München mit 22,96 Euro die Spitze anführt. (Foto: © iStock.com/Moritz Kertzscher)

Der GREIX-Mietpreisindex bündelt Angebotsmieten für Wohnungen für 37 deutsche Städte und Regionen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2025 legten die Angebotsmieten danach im dritten Quartal um 0,5 Prozent zu. Inflationsbereinigt stagnierten sie. Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Mieten nominal um 3,5 Prozent und inflationsbereinigt um 1,2 Prozent.

In den acht größten deutschen Städten verlief die Entwicklung im Quartalsvergleich unterschiedlich. Am stärksten stiegen die Mieten in Leipzig (+1,1 Prozent) und Düsseldorf (+0,7 Prozent). In München, Frankfurt a.M. und Köln betrug der Anstieg jeweils 0,5 Prozent, in Stuttgart 0,3 Prozent. Leichte Rückgänge gab es in Hamburg (-0,2 Prozent) und Berlin (-0,3 Prozent).

Mietniveau stark gespreizt

Das Mietniveau ist dabei stark gespreizt, berichtet das Kiel Institut: So lag die durchschnittliche Kaltmiete in München im 3. Quartal mit 22,96 Euro pro Quadratmeter an der Spitze, gefolgt von Frankfurt a.M. (17,55 Euro), Stuttgart (16,11 Euro), Berlin (15,82 Euro), Hamburg (15,62 Euro) und Köln (15,21 Euro).

Auffällige Veränderungen gab es teilweise in kleineren Städten, deutlich gestiegene Mieten zeigten etwa Potsdam (+3,4 Prozent) und Erfurt (+3,2 Prozent). Mit 14,48 Euro pro Quadratmeter in Potsdam, 14,27 Euro pro Quadratmeter in Augsburg und 13,74 Euro pro Quadratmeter in Münster liegen einige kleinere Städte auf Großstadtniveau. Am unteren Ende liegen Chemnitz (6,15 Euro), Gelsenkirchen (7,42 Euro) und Duisburg (8,21 Euro).

Angebotsknappheit weiter sehr hoch

Mit Blick auf die Mietwohnungsangebote stiegen diese zwar gegenüber dem Vorquartal um 3,8 Prozent. Dennoch fallen sie im langfristigen Vergleich gering aus – rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2015. In Hamburg und Leipzig hat sich die Zahl der Inserate seitdem nahezu halbiert, so das Kiel Institut.

Die durchschnittliche Inseratsdauer sei im dritten Quartal auf gut 24 Tage gefallen. Aus historischer Sicht sei dieser Wert äußerst niedrig. Bei Start der Datenerfassung vor rund 10 Jahren hätte die Inseratsdauer im Schnitt 34 Tage betragen.

"Diese Zahlen zeigen, dass die Angebotsknappheit trotz moderater Preisentwicklung anhält. Selbst bei nur moderaten Mietsteigerungen ist der Markt für Wohnungssuchende vor allem in Metropolen äußerst angespannt", sagt GREIX-Projektleiter Dr. Jonas Zdrzalek. Ohne einen spürbaren Zuwachs an Neubauten werde sich die Lage kaum entspannen.

(Kiel Institut / STB Web)