09.07.2025 | Studie

Deutsche blicken unsicher auf ihre finanzielle Zukunft

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Trotz moderater wirtschaftlicher Erholung machen sich 80 Prozent der Menschen in Deutschland Sorgen um ihre finanzielle Situation in den kommenden zwölf Monaten. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Europaweit sind es 74 Prozent.

28 Prozent der Deutschen erwarten Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse – bei 35- bis 54-Jährigen sind es sogar 35 Prozent. (Foto: © iStock.com/Antonio_Diaz)

Für die Studie des Informationsdienstleisters CRIF wurden 6.000 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Großbritannien befragt.

In Deutschland sind die finanziellen Belastungen offenbar besonders spürbar: 31 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage und 24 Prozent machen sich Sorgen, ihre Rechnungen nicht pünktlich bezahlen zu können – auch das ist der höchste Wert in Europa. Zum Vergleich: In Frankreich und Polen liegt dieser Wert bei jeweils 12 Prozent, in Italien und dem Vereinigten Königreich bei 14 Prozent. Zudem äußert fast jeder zehnte Deutsche Sorgen, die Miete oder Hypothekenzahlungen nicht mehr leisten zu können.

Finanzielle Sorgen in der Mitte angekommen

"Unsere Studie zeigt sehr deutlich: Die Sorge um die eigene finanzielle Zukunft ist tief in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland. "Trotz wirtschaftlicher Erholungssignale fühlen sich viele Menschen zunehmend finanziell unter Druck. Acht von zehn Menschen in Deutschland blicken mit Sorge auf ihre finanzielle Zukunft – das ist ein deutliches Warnsignal."

Zunehmende Belastung durch höhere Kosten

Ein Grund sei sicher auch die zunehmende Belastung durch höhere Kosten: So gaben etwa 32 Prozent der Befragten an, mehr für ihre Miete oder Hausfinanzierung ausgeben zu müssen als noch vor fünf Jahren. Auch bei Versicherungen und an der Tankstelle gaben rund ein Drittel der Befragten an, tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Bei Kosten rund um den Haushalt waren es sogar 44 Prozent.

52 Prozent nutzten neuen Kreditrahmen

Laut der aktuellen Umfrage haben allerdings 52 Prozent der Deutschen im vergangenen Jahr einen neuen Kreditrahmen genutzt. Zudem nutzen mittlerweile 20 Prozent "Buy Now, Pay Later"-Dienste (BNPL) – fast doppelt so viele wie im europäischen Durchschnitt (11 Prozent). 

Gleichzeitig sehe sich viele zunehmend gezwungen, aktiv Einsparungen vorzunehmen. So gaben 59 Prozent an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten sparsamer geworden seien.

(CRIF / STB Web)