22.05.2025 | Befragung

So bewerten Ökonomen den Koalitionsvertrag

Am 51. Ökonomenpanel von ifo Institut und Frankfurter Allgemeinen Zeitung beteiligten sich 179 VWL-Professorinnen und Professoren. Im Mai wurden sie zu den geplanten Maßnahmen im Koalitionsvertrag befragt.

26 Prozent der teilnehmenden Ökonominnen und Ökonomen halten die schwarz-rote Bundesregierung bei Wirtschaftsthemen für schlecht bis sehr schlecht aufgestellt. Nur 29 Prozent erwarten, dass die neue Regierung die wirtschaftspolitischen Herausforderungen gut bewältigen wird, 44 Prozent äußern sich neutral. "Union und SPD sind beim Koalitionsvertrag große Kompromisse eingegangen. Das erzeugt keine Euphorie", sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke.

Große Zustimmung für Abschreibungen von 30 Prozent

Die Befragten sind nur teilweise mit den im Koalitionsvertrag geplanten Reformen einverstanden. Große Zustimmung finden Abschreibungen von 30 Prozent auf Ausrüstungsinvestitionen: 84 Prozent bewerten dies gut oder sehr gut. Einen Abbau von Stellen in der Bundesverwaltung finden 66 Prozent gut bis sehr gut. Die Reform des Bürgergelds zu einer "Grundsicherung für Arbeitssuchende" wird von 61 Prozent mit gut oder sehr gut bewertet. 56 Prozent der Teilnehmenden bewerten die perspektivische Senkung der Körperschaftssteuer ab 2028 als gut oder sehr gut.

Ablehnung bei Pendlerpauschale und Gastro-Mehrwertsteuer

Andere geplante Maßnahmen stoßen bei den Befragten dagegen auf deutlichen Widerstand: Die Wiedereinführung der Subvention von Agrardiesel wird von 89 Prozent als schlecht oder sehr schlecht bewertet. Auch die Ausweitung der "Mütterrente" wird von 84 Prozent nicht unterstützt. Die Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie (79 Prozent) und die Anhebung der Pendlerpauschale (66 Prozent) stoßen gleichermaßen überwiegend auf große Ablehnung.

(ifo / STB Web)