30.10.2024 | Weltspartag

Mehr Vertrauen in Wertpapiere

Immer mehr Deutsche legen Geld in ETFs, Investmentfonds, Einzelaktien oder anderen Wertpapieren an. Das hat eine aktuelle Postbank-Umfrage zum Weltspartag 2024 ermittelt. Auch das Interesse an der Einführung des geplanten, staatlich geförderten Altersvorsorgedepots ist danach groß.

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Wie im Vorjahr legen der Umfrage zufolge aktuell rund 80 Prozent der Bundesbürger Geld zur Seite. 13 Prozent der Befragten sagen, dass sie nichts sparen können; 2023 waren es mit knapp 15 Prozent etwas mehr. Nach wie vor werden bevorzugt Zinsanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder klassische Sparkonten zur Vermögensbildung genutzt (56 Prozent; 2023: 54 Prozent). Auch das Girokonto ist mit 41 Prozent immer noch beliebt, allerdings deutlich rückläufig. Der Anteil derjenigen, die ihr Geld in Wertpapieren anlegen, ist hingegen von knapp 27 Prozent im Jahr 2023 auf heute 30 Prozent gestiegen.

Langfristig anlegen, breit streuen

Besonders beliebt ist der Indexfonds, auch ETF genannt. Ihn wählen 16 Prozent aus, gefolgt von der Einzelaktie (13 Prozent), dem Investmentfonds (13 Prozent) und anderen Wertpapieren (fünf Prozent). "Die Deutschen sind eher zurückhaltend, was die Anlage in Wertpapieren angeht. Die Mehrheit der Verbraucher verhält sich bei der Geldanlage sehr sicherheitsorientiert und greift eher zu konservativen Produkten wie Fest- oder Tagesgeld", sagt Karsten Rusch von der Postbank. "Dabei ist es gar nicht so schwer, das Risiko einer Wertpapieranlage zu reduzieren – vorausgesetzt, man beachtet einige Regeln."

Karsten Rusch, Postbank
Foto: Karsten Rusch, © Postbank

Die wichtigste Voraussetzung: Geld, das an der Börse angelegt wird, sollte man die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht benötigen. Bei entsprechender Flexibilität lassen sich Börsentiefs unter Umständen leichter aussitzen und die Anlage muss nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufgelöst werden.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Risikostreuung. "Als Basis für den Vermögensaufbau sollte man einen oder zwei breit aufgestellte Fonds auswählen. Dafür eignen sich vor allem ETFs und Investmentfonds, die weltweit in große Unternehmen verschiedener Branchen investieren", rät Postbank Experte Rusch.

Staatlich gefördert: Altersvorsorgedepot soll kommen

In Zukunft werden Wertpapiere wohl noch stärker an Popularität gewinnen: Die Bundesregierung plant, ein Altersvorsorgegedeck einführen, mit dem Verbraucher beispielsweise in einen ETF-Sparplan investieren können, um für ihre private Altersvorsorge zu sparen. Laut Gesetzentwurf sollen die Erträge in der Anlagephase bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei sein und erst im Rentenalter nachgelagert besteuert werden. Zudem sind Förderungen für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen vorgesehen.

Das Interesse an der geplanten neuen Vorsorgeform ist laut Postbank Umfrage groß: 58 Prozent der Erwerbstätigen erwägen, ein solches staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot zu nutzen. Fast jeder zweite dieser Gruppe (47 Prozent) würde dank des geplanten Förderprogramms erstmalig Geld in Wertpapiere investieren, um für das Alter vorzusorgen.

Die verwendeten Daten beruhen auf Online-Umfragen der YouGov-Deutschland GmbH. An der Umfrage zum Sparverhalten nahmen 2.059 Personen zwischen dem 15. und 18.9.2024 teil. Im Rahmen der Umfrage „Altersvorsorge mit Wertpapieren“ wurden 2.248 Personen zwischen dem 26. und 29.7.2024 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

(Postbank / STB Web)