26.09.2024 | Studie

Situation von Sportvereinen

Sportvereinen fällt es immer schwerer, Ehrenamtliche zu gewinnen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer neuen Studie, basierend auf einer Sonderauswertung des ZiviZ-Surveys 2023 im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Der ZiviZ-Survey ist eine repräsentative Befragung von knapp 13.000 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus ganz unterschiedlichen Engagementfeldern. Der Fokus der Studie liegt insbesondere auf dem Vergleich der Entwicklungen und Herausforderungen von Sportvereinen mit jenen in anderen Engagementfeldern, wie Bildung, Kultur, Freizeit und Soziales.

Die Ergebnisse der neuen ZiviZ-Studie zeigen: Sportvereine machen 22 Prozent aller zivilgesellschaftlichen Organisationen aus. In keinem anderen Feld – ob Bildung, Kultur oder Soziales – verorten sich mehr Organisationen in Deutschland. Und auch die Mitgliederstatistik des DOSB zeigt, dass der Zuspruch und die Nachfrage nach Sportvereinsangeboten ungebrochen hoch sind. So meldet der organisierte Vereinssport im DOSB mit 27,8 Millionen Mitgliedschaften für das Jahr 2023 ein neues 10-Jahres-Hoch. Hier scheinen vor allem die Kampagnen und Maßnahmen für den Vereinssport nach der Corona-Zeit, ihre positive Wirkung zu entfalten.

Mehr Mitgliedschaften im Sport, aber weniger Vereine

Gegenläufig ist allerdings der Trend bei der Gesamtzahl der Sportvereine. Die ZiviZ-Studie zeigt, dass der Anteil der Sportvereine an allen zivilgesellschaftlichen Organisationen seit 2012 von 25 auf 22 Prozent gesunken ist. Auch die Daten der DOSB-Bestandserhebung deuten im Längsschnitt auf einen leichten, kontinuierlichen Rückgang der eingetragenen Vereine von über 91.000 im Jahr 2011 auf unter 87.000 im Jahr 2023 hin. Gründe hierfür könnten Fusionen, die Bildung von Spielgemeinschaften und die Auflösung von kleineren Vereinen sein. Diese gegenläufige Entwicklung – mehr Vereinsmitgliedschaften im Sport, aber weniger Sportvereine insgesamt – gilt es in Zukunft noch stärker in den Blick zu nehmen.

Problem der Mobilisierung von Ehrenamtlichen

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist die zunehmende Schwierigkeit, Ehrenamtliche zu mobilisieren. Im Vergleich zu anderen Engagementfeldern berichten Sportvereine besonders häufig von Problemen bei der Gewinnung von Freiwilligen. 27 Prozent der Vereine verzeichnen zwischen 2017 und 2022 einen Rückgang der Engagierten, während nur 17 Prozent von einem Anstieg berichten. Besonders herausfordernd ist die Gewinnung von Personen für dauerhafte Engagements und ehrenamtliche Leitungs- und Führungspositionen: Nur 13 Prozent der Vereine geben an, dass ihnen dies leichtfällt. Ähnliche Befunde sind aus den Ergebnissen der Sonderauswertung Sport des Freiwilligensurveys sowie der Sportentwicklungsberichte zu entnehmen.

(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. / STB Web)