03.07.2024 | Studie
Neue digitale Technologien am Arbeitsplatz wirken sich unterschiedlich auf die Gesundheit von Beschäftigtengruppen aus. Dies hat eine Studie des ZEW Mannheim sowie den Universitäten Konstanz und Edinburgh näher untersucht.
Bei Beschäftigten, die hauptsächlich manuellen Tätigkeiten nachgehen ("Arbeiter"), verschlechtert sich danach der Gesundheitszustand durch neue digitale Technologien und Krankentage nehmen zu, während sie sich auf Beschäftigte, die wissensintensive Tätigkeiten ausüben ("Angestellte"), nicht auswirken. Allerdings würden Schulungsmaßnahmen, eine unterstützende Unternehmenskultur sowie die gezielte Hilfe durch Vorgesetzte die negativen Auswirkungen verringern.
Mehr Arbeitskomplexität, Zeit- und Leistungsdruck
Die Studie basiert auf repräsentativen Befragungs- und Sozialversicherungsdaten von rund 3200 Beschäftigten von 2011 bis 2019. Der Einsatz neuer digitaler Technologien, wie das "Internet der Dinge", KI oder Big Data, führt in allen Berufen zu mehr Arbeitskomplexität, Zeit- und Leistungsdruck. "Arbeiterinnen und Arbeiter wiesen aber schon vor der Einführung neuer Technologien einen schlechteren Gesundheitszustand als Angestellte auf. Diese Unterschiede vergrößerten sich durch die Digitalisierung", erklärt Oliver Schlenker, Ko-Autor der Studie und Wissenschaftler am ZEW.
Er ergänzt: "Diese Ergebnisse bestätigen eine etablierte Theorie aus der Organisationspsychologie, nach der vor allem diejenigen Beschäftigten Stress durch technologischen Wandel und eine gesteigerte Komplexität der Tätigkeiten erfahren, die bisher wenig Berührungspunkte damit hatten. Und das trifft vor allem auf Beschäftigte in manuellen Tätigkeiten zu."
(ZEW / STB Web)