13.05.2022 | Statistik

Vorsicht trotz sinkender Insolvenzzahlen

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt im April 2022 um 20,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken.

DKB

Der im März beobachtete Anstieg von 27 Prozent gegenüber Februar 2022 hat keine Fortsetzung bei den Insolvenzzahlen gefunden. Diese waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen warnen Experten nun vor verfrühtem Optimismus. So meint der Verband Insolvenzverwalter und Sachverwalter Deutschlands (VID) etwa, dass das Auf und Ab der von Destatis veröffentlichten Zahlen bisher im Bereich der üblichen saisonalen Schwankungen liege. Eine grundsätzliche Trendwende zeichne sich noch nicht ab. Insolvenzen seien immer ein nachgelagerter Effekt. Die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die deutsche Wirtschaft sowie die Folgen starker Energiepreissteigerungen seien bisher in den Insolvenzzahlen noch nicht ablesbar.

Außerdem müsse man angesichts der bevorstehenden Transformationsprozesse, die Wirtschaft und Gesellschaft bewältigen müssen, auch hinterfragen, ob die Rettung von insolventen Unternehmen um jeden Preis noch zukunftsfähig sei.

(Destatis / VID / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 13.05.2022, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.