03.11.2021 | Umweltschutz

Pendelzulage statt Pendlerpauschale?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat eine aktuelle Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (UBA) zum Abbau umweltschädlicher Subventionen zum Anlass genommen, erneut auf die Auswirkungen der Entfernungspauschale hinzuweisen.

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Klimagase, Lärm, Unfälle und Staus (Foto: © iStock.com/Canetti)

Die sogenannte "Pendlerpauschale" hatte zuletzt ein jährliches Volumen von rund sechs Milliarden Euro. In den letzten Jahren seien nicht nur das Pendelaufkommen, sondern auch die Pendelstrecken selbst deutlich angestiegen. Verbunden seien diese Anstiege mit vor allem beim Pendeln mit dem Auto entstehenden negativen Umwelteffekten – Beispiele sind Klimagase, ein höherer Ressourcenverbrauch, Lärm, Unfälle, Staus und weitere.

Umweltschädliche Subventionen abbauen

Ende Oktober hatte das Umweltbundesamt auf seine neue Studie zu umweltschädlichen Subventionen hingewiesen, die zeigt, dass der Abbau von Steuervergünstigungen für Pkw- und Agrardiesel, die private Nutzung fossiler Dienstwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie bei der Entfernungspauschale der öffentlichen Hand Mehreinnahmen im zweistelligen Milliardenbereich bringen würde. Weitere zwölf Milliarden Euro entfallen danach auf Steuervergünstigungen für Kerosin und die Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge. Es sei paradox, wenn der Staat mit vielen Milliarden den Klimaschutz fördere und gleichzeitig klimaschädliche Produktions- und Verhaltensweisen subventioniere, sagte UBA-Präsident Dirk Messner.

Pendelzulage statt Pendlerpauschale

Der BUND setzt sich schon länger für eine Abschaffung der Pendlerpauschale in ihrer jetzigen Form ein und fordert in seinem aktuellen Papier eine Pendelzulage als eine ökologisch und sozial gerechte Alternative.

Im ersten Schritt sollen dafür die über den CO2-Preis erzielten Einnahmen in voller Höhe und pro Kopf an die Bevölkerung zurückerstattet werden. Haushalte mit einem hohen Verbrauch fossiler Treibstoffe und entsprechend höherem CO2-Ausstoß, beispielsweise durch große, leistungsstarke Autos oder zahlreiche Flugreisen, würden durch dieses System höher belastet, Haushalte mit geringerem CO2-Ausstoß könnten dann finanziell sogar profitieren.

ÖPNV ausbauen

Neben der Pro-Kopf-Rückerstattung der Einnahmen, die durch den CO2-Preis generiert werden und der Pendelzulage fordert der BUND eine massive Verbesserung der ÖPNV-Angebote insbesondere im ländlichen Raum. Mobilität gehöre zur Daseinsfürsorge und allen Menschen muss die Möglichkeit gegeben werden, ohne eigenes Auto mobil zu sein.

Weiterführende Informationen:

BUND-Papier zur Pendelzulage (PDF)

(BUND / UBA / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 03.11.2021, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.