15.02.2021 | Statistik

Gründungen: Weniger Kleinunternehmen, mehr Nebenerwerbsbetriebe

Otto-Schmidt-Verlag

Die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen lag 2020 mit rund 135.400 deutlich unter dem Vorjahreswert (-17,3 Prozent). Dagegen nahm die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe um 10,2 Prozent auf rund 290.100 zu. 

Rückläufig ist auch die Zahl der Gründungen von Betrieben, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Laut Statistischem Bundesamt waren das 116.700 und damit 4,5 Prozent weniger als 2019. Damit setze sich der in den vergangenen drei Jahren beobachtete Trend rückläufiger Gewerbeanmeldungen größerer Betriebe fort.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Durch die Corona-Krise habe sich die Entwicklung jedoch verstärkt, so Destatis. Die Ergebnisse des Jahres 2020 werden durch eine deutlich niedrigere Zahl von Gewerbeanmeldungen in den Gewerbeämtern ab März 2020 beeinflusst. Gründe für den deutlicheren Rückgang seit März sind zum einen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gewerbeämter selbst, wie zum Beispiel die Einstellung des Besucherverkehrs und Personalengpässe. Zum anderen ist davon auszugehen, dass viele Gewerbetreibende aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit die weitere wirtschaftliche Entwicklung abwarten, bevor sie ein Gewerbe anmelden. 

Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen sank 2020 auf rund 658.800, das waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken. 

(Destatis / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 15.02.2021, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.