21.09.2020 | Oxfam-Bericht

Wohlhabende verursachen exzessiv mehr CO2-Ausstoß

Klimakiller Reichtum: Das reichste 1 Prozent schädigt das Klima einer aktuellen Oxfam-Studie zufolge doppelt so stark wie die ärmere Hälfte der Welt. Die Entwicklungsorganisation hat auch Zahlen für Deutschland ermittelt und fordert Maßnahmen gegen den exzessiven CO2-Verbrauch der Wohlhabenden und den Umbau der Wirtschaft.

DKB
Flugreisen und SUVs sind besonders starke Emissionstreiber (Foto: © iStock.com/Oleg_Ivanov)

Das reichste 1 Prozent (63 Millionen Menschen) blies zwischen 1990 und 2015 mehr als doppelt so viele klimaschädliche CO2-Emissionen in die Atmosphäre wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Das zeigt ein neuer Bericht, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam jetzt veröffentlicht hat. Anlass sind die anstehenden klimapolitischen Gespräche im Rahmen der UN-Generalversammlung. Oxfam fordert den exzessiven CO2-Verbrauch der Wohlhabenden einzuschränken, Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und einen klimagerechten Umbau der Wirtschaft zum Wohle aller.

„Die katastrophalen Folgen der Klimakrise sind schon heute vielerorts spürbar. Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstums verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet. Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis“, sagt Ellen Ehmke, Analystin für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland.

Zahlen für Deutschland

Die reichsten 10 Prozent der deutschen Bevölkerung, zu denen 8,3 Millionen Menschen zählen, sind laut Oxfam für 26 Prozent der (deutschen) CO2-Emissionen verantwortlich, die seit 1990 in die Luft geblasen wurden. Nur etwas mehr (29 Prozent) hat die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung verbraucht, die allerdings fünf Mal so viele Menschen umfasst (41,5 Millionen Menschen).

Klimaschädliche SUVs und häufiges Fliegen

Ein Hebel zur Senkung der globalen Emissionen sei der Verkehr: Die reichsten 10 Prozent der Haushalte seien für fast die Hälfte des Energieverbrauchs verantwortlich, die auf den Verkehr über Land zurückgehen – und für drei Viertel des durch den Flugverkehr erzeugten Energieverbrauchs. Das Verkehrswesen sei für rund ein Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich und SUVs seien der zweitgrößte Emissionstreiber zwischen 2010 und 2018.

„Wir müssen die Klima- und die Ungleichheitskrise zusammen lösen. Der exzessive CO2-Verbrauch der Reichsten geht auf unser aller Kosten und muss eingeschränkt werden. Steuern für klimaschädliche SUVs und häufiges Fliegen wären ein erster Schritt.“, so Ellen Ehmke.

(Oxfam / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 21.09.2020, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.