05.06.2019 | Studie

Familienverhältnisse beeinflussen Risikobereitschaft von Finanzfachleuten

Traumatische Ereignisse in der Kindheit können Menschen ihr ganzes Leben lang beeinflussen – einschließlich ihres Verhaltens als professionelle Investorinnen oder Investoren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie.

Otto-Schmidt-Verlag
Familiäre Prägung hat Einfluss auf die Risikoneigung von Fondsmanagern. (Foto: © Eisenhans - Fotolia.com)

Ein britisch-deutsches Forscherteam unter Beteiligung von Dr. André Betzer, Professor für Finanzwirtschaft und Corporate Governance an der Bergischen Universität Wuppertal, hat die Familienverhältnisse professioneller Fondsmanager untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Fondsmanager, die in ihrer Kindheit den Tod eines Elternteils oder die Scheidung ihrer Eltern erlebt haben, signifikant weniger Risiko bei ihren Investitionsentscheidungen eingehen. Bezogen auf das durchschnittliche Gesamtfondsrisiko beträgt der Unterschied zu Fondsmanagern aus intaktem Elternhaus rund minus 17 Prozent.

Diese gesteigerte Risikoaversion führe dazu, dass Fondsmanager weniger risikoreiche Investitionen tätigen und mit diesen Investitionen näher an ihrem Benchmark bleiben würden. Die risikobereinigten Renditen, die diese Fondsmanager erzielen, würden jedoch denen von Fondsmanagern entsprechen, die keine Scheidung oder den Tod eines Elternteils in ihrer Jugend erlebten.

„Familiäre Prägung spielt eine ganz entscheidende Rolle für das Verhalten von Personen und hat reale Auswirkungen auf ökonomische Entscheidungen. Das ist das wirklich Spannende an unserer Forschung“, fassen die Wissenschaftler Ihre Ergebnisse zusammen.

(Berg. Univ. Wuppertal / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 05.06.2019, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.