06.08.2018 | Bitkom-Umfrage

Jedes dritte Startup verzichtet auf Geld vom Staat

Teletax

Ob Gründungsstipendien, staatliche Darlehen oder auch Risikokapital – nur jeder zweite Gründer (47 Prozent) hat mindestens eine Form von finanzieller Hilfe aus staatlicher Unterstützung erhalten. Dies geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor.

Befragt wurden 302 IT- und Internet-Startups: Jedes Dritte (36 Prozent) gab dabei an, auf entsprechende Anträge verzichtet zu haben, vor allem weil ihm der bürokratische Aufwand zu hoch war (66 Prozent). Ebenfalls beklagt wurde ein mangelhafter Überblick über die Angebote (43 Prozent) oder es fehlten Zeit und Personal, um sich zu informieren (35 Prozent).

Viele Angebote noch zu bürokratisch

21 Prozent der Gründenden verzichtete zudem auf eine Antragstellung, weil ihnen die Erfolgsaussichten zu gering erschienen. Immerhin 40 Prozent haben aber auch aus grundsätzlichen Erwägungen auf einen Antrag verzichtet, weil sie eine private Finanzierung vorziehen. "Es gibt in Deutschland ein breites Angebot an staatlicher Förderung, von dem Startups insbesondere in der Gründungsphase profitieren können. Die Angebote sind aber noch zu bürokratisch und schwer verständlich. Gerade Gründer, die ihre Idee schnell unternehmerisch umsetzen wollen, können ihre Zeit nicht mit dem Ausfüllen komplizierter und langer Antragsformulare verbringen", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Staatliche Hilfe vor allem bei den ersten Schritten

Vor allem bei den ersten Schritten zum Startup bekommen Gründende staatliche Hilfe. So haben 24 Prozent der Gründenden Beratungs- und Coachingzuschüsse erhalten, 22 Prozent Material-, Sachkosten- und Personalzuschüsse sowie 21 Prozent ein Gründungsstipendium. Einen staatlichen Kredit hat dagegen nur rund jedes neunte Startup (11 Prozent) in Anspruch genommen und eine staatliche Beteiligung in Form von Risikokapital sogar nur rund jedes elfte (9 Prozent).

Wer als Gründer oder Gründerin den Schritt geht, staatliche Förderung zu beantragen, hat laut Bitkom allerdings gute Erfolgschancen. Nur 15 Prozent geben an, dass schon einmal ein Antrag abgelehnt wurde.

(Bitkom / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 06.08.2018, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.