05.12.2017 | Europäische Kommission

Steueroasen: EU veröffentlicht Schwarze Liste nicht kooperativer Staaten

Die Finanzminister der EU-Mitgliedstaaten haben sich am 5. Dezember 2017 auf ihrem Treffen in Brüssel auf die erste EU-Liste nicht kooperativer Steuergebiete geeinigt.

Insgesamt haben die Minister 17 Länder aufgelistet, da sie die "vereinbarten Standards für gute Regierungsführung im Steuerbereich" nicht eingehalten haben. Die Liste umfasst folgende Länder (alphabetisch):

  • Amerikanisch-Samoa (US-amerikanisches Außengebiet im südlichen Pazifik)
  • Bahrain (ein aus 33 Inseln bestehender Staat im Persischen Golf)
  • Barbados (Inselstaat im Atlantik)
  • Grenada (Inselstaat zwischen der Karibik und dem Atlantischen Ozean)
  • Guam (Pazifikinsel, nichtinkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet) 
  • Südkorea
  • Macau (chinesische Sonderverwaltungszone)
  • Marshallinseln (Inselstaat im mittleren Ozeanien)
  • Mongolei
  • Namibia
  • Palau (Inselstaat im Pazifischen Ozean)
  • Panama
  • St. Lucia (Inselstaat in der Karibik)
  • Samoa (Inselstaat in Polynesien)
  • Trinidad und Tobago (Inselstaat in der Karibik)
  • Tunesien
  • Vereinigte Arabische Emirate

Darüber hinaus haben sich 47 Länder nach Rücksprache mit der EU verpflichtet, Mängel in ihren Steuersystemen zu beheben und die geforderten Kriterien zu erfüllen. Das soll das Niveau einer global verantwortungsvollen Steuerpolitik erhöhen und dazu beitragen, den massiven Steuermissbrauch zu verhindern, der in den jüngsten Skandalen wie den "Paradise Papers" aufgedeckt wurde.

Die Kommission und die Mitgliedstaaten wollen weiterhin alle Gerichtsbarkeiten genau beobachten, um sicherzustellen, dass die Verpflichtungen eingehalten werden, und um zu entscheiden, ob in Zukunft weitere Länder in die Liste aufgenommen werden sollen. Ein erster Zwischenbericht soll bis Mitte 2018 veröffentlicht und die EU-Liste mindestens einmal jährlich aktualisiert werden.

(EU / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 05.12.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.