07.11.2017 | KMU

Mittelstand beschäftigt erstmals über 70 Prozent aller Erwerbstätigen

Die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen stiegen 2016 um 3,9 Prozent und damit um den höchsten Wert seit fünf Jahren. Die durchschnittliche Umsatzrendite der KMU lag bei guten 7,3 Prozent. Das sind Ergebnisse des aktuellen KfW-Mittelstandspanels.

Als Arbeitgeber sind mittelständische Unternehmen so bedeutend wie nie zuvor. So ist im Jahr 2016 die Zahl der Erwerbstätigen dort um 1,46 Millionen noch einmal stark gewachsen (+ 4,6 Prozent). Derzeit ist insgesamt die Rekordsumme von 30,9 Millionen erwerbstätigen Personen in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Erstmals überschreitet damit der Anteil von KMU an der Erwerbstätigkeit die Marke von 70 Prozent. Demgegenüber haben Großunternehmen und der öffentliche Sektor im Jahresvergleich zum wiederholten Mal Beschäftigung abgebaut, und zwar um 432.000 Personen.

Drei Viertel neuer Arbeitsplätze bei wissensintensiven Dienstleistern

Hauptträger des Beschäftigungsaufbaus der letzten Jahre waren im Mittelstand ganz eindeutig wissensintensive Dienstleister. Allein drei Viertel aller seit 2010 entstandenen Arbeitsplätze im Mittelstand gehen auf ihr Konto. Insgesamt ist die Erwerbstätigenzahl bei den wissensintensiven Dienstleistungen um 2,4 Millionen auf aktuell 9,9 Millionen Personen gestiegen.

Investitionsbereitschaft stagniert

Trotz des Beschäftigungsaufbaus stagniert aber die Bereitschaft der KMU zu investieren. So lag der Anteil der investierenden Unternehmen bei 42,4 Prozent und damit fast unverändert gegenüber dem Jahr 2015. Allerdings stieg das Volumen der Neuinvestitionen um acht auf 169 Milliarden Euro.

Dabei hat die Nachfrage nach Investitionskrediten (+ 1,5 Prozent auf 134 Milliarden EUR) zwar seit 2012 kontinuierlich zugenommen; vor allem große Mittelständler weiteten ihre Kreditnachfrage aus. Insgesamt setzt jedoch der Mittelstand bei der Investitionsfinanzierung weiter stark auf Eigenmittel (50 Prozent).

Weniger Exporte

Eine rückläufige Entwicklung gab es allein beim Export: Im internationalen Geschäft verlor der Mittelstand leicht an Boden. Gingen im Jahr 2012 noch die Hälfte der deutschen Exporte auf sein Konto, lag sein Anteil im Jahr 2016 nur noch bei 45 Prozent. Vor allem auf den außereuropäischen Märkten fielen die KMU zurück: Hier haben sie binnen Jahresfrist rund 8 Milliarden Euro an Umsatz verloren.

(KfW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.11.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.