12.07.2017 | Studie

Reichliches Erbe

In Deutschland werden zwischen 2012 und 2027 bis zu 400 Milliarden Euro pro Jahr verschenkt und vererbt - das ist rund ein Viertel mehr als bisher angenommen.

Vor allem in wohlhabenden Haushalten wird deutlich mehr Vermögen als bislang geschätzt an die nächste Generation übertragen, zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte neue Studie. Die Politik sollte über eine Reform der Erbschaftssteuer nachdenken, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen, raten die Forscher. Die aktuelle Studie berücksichtigt nicht nur die aktuellen Vermögen, sondern auch regelmäßiges Sparen und damit verbundene Wertänderungen.

Im Zeitraum bis 2027 soll demnach das jährliche Erbvolumen in Deutschland inklusive Schenkungen bis zu 400 Milliarden Euro betragen. Damit fällt es etwa 28 Prozent größer aus als in früheren Analysen geschätzt. Amtliche Statistiken darüber, wie viel genau vererbt oder verschenkt wird, existieren indes nicht.

Die Forscher konzentrierten sich in ihrer Studie auf Personen ab 70 Jahren in Deutschland. Das Vermögen, das diese Gruppe voraussichtlich bis 2027 vererben wird, beträgt aktuell 1,3 Billionen Euro. Bei der Prognose der künftigen Wertentwicklung der einzelnen Vermögen bestehen aber große Unterschiede: Je höher das verfügbare Haushaltseinkommen, desto höher sind der durchschnittliche Sparbetrag und das sich daraus ergebende Vermögen. Zudem fallen Wertsteigerungen eher bei Aktien, Betriebsvermögen, Sammlungen oder Immobilien an.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

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