19.04.2017 | Studie

Beschäftigungsanpassung nach Mindestlohneinführung: Viele Minijobs umgewandelt

Mit der Einführung des Mindestlohns im Januar 2015 ist die Zahl der Minijobs um 125.000 zurückgegangen. Der Rückgang wurde jedoch teilweise durch eine verstärkte Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausgeglichen. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Im Januar 2015, unmittelbar nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, lag die Zahl der Umwandlungen bei fast 110.000, und damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (53.000). Dabei wurden verstärkt Minijobs von Frauen, Älteren, Ostdeutschen sowie von Beschäftigten in mittelgroßen Betrieben in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt. Stark überdurchschnittlich waren die Umwandlungen außerdem in den Bereichen "Verkehr und Lagerei" sowie "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen".

Viele Umwandlungen im KfZ-Bereich

In Betrieben mit relativ vielen Minijobs wurden diese nicht nur häufiger umgewandelt, in ihnen endeten auch tendenziell mehr geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Zudem wurden in ihnen weniger neue Minijobs geschaffen. Die Zahl der Umwandlungen selbst hatte keinen zusätzlichen Effekt auf den Abbau der geringfügigen Beschäftigung im Betrieb. Allerdings gab es bei mehr umgewandelten Minijobs in einem Betrieb auch mehr Abgänge aus sozialversicherungspflichtigen Jobs, so die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

(IAB / STB Web)

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