13.03.2017 | Studie

Mindestlohn für Praktika: Mehr Geld, weniger Plätze

Jedes sechste Unternehmen hat nach eigenen Angaben seine Praktikumsplätze wegen des Mindestlohns reduziert. Nach Berechnungen des Stifterverbandes und des IW Köln wurden bei steigender Studierendenzahl bis zu 53.000 Praktikumsplätze von 2014 auf 2015 weniger angeboten.

Der Rückgang des Praktikumsangebots sei vor allem auf große Unternehmen zurückzuführen, die hauptsächlich längere und mindestlohnpflichtige Praktika anbieten, so die Studie. Mittelgroße Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern hätten ihr Angebot an Kurz- oder Pflichtpraktika - bei denen der Mindestlohn nicht greift - aufrechterhalten.

Dabei habe die Wirtschaft aber ihre Investitionen in Praktika von 2012 auf 2015 um mehr als 50 Prozent erhöht (2012: 642 Mio. Euro; 2015: 975 Mio. Euro). Der starke Anstieg sei vor allem auf die höheren Praktikantenlöhne zurückzuführen. Anspruch darauf hätte zwar nur eine Minderheit der Praktikanten, nämlich jene, die ein freiwilliges Praktikum absolvieren, das länger als drei Monate dauert. Trotzdem habe die Mindestlohneinführung insgesamt zu einer signifikanten Erhöhung des Lohnniveaus für studentische Praktika geführt.

Die Studie Bildungsinvestitionen 2015 ist die größte Erhebung zu den Ausgaben der Wirtschaft für Hochschulen und Studierende in Deutschland. Sie wird seit 2009 im dreijährigen Turnus von Stifterverband und Institut der deutschen Wirtschaft Köln gemeinsam durchgeführt. An der Befragung nahmen 1.095 Unternehmen im Zeitraum Februar bis Mai 2016 teil.

(Stifterverband / STB Web)

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