07.02.2017 | Krankenkassen

Betriebskrankenkassen bitten zur elektronischen Visite

Moderne Technik verändert die Medizin - wie Ärzte und Patienten sie gemeinsam sinnvoll nutzen können, ist auch ein Thema für die Krankenkassen.

Welche Rolle die Digitalisierung heute schon spielen kann, zeigt eine Kooperation in Ostwestfalen: Dort gibt es ein Ärztenetz, das unter anderem elektronische Visite in Pflegeheimen durchführt. Dazu haben sich 55 niedergelassene Haus- und Fachärzten, ein Krankenhaus, Physio- und Psychotherapeuten, Ernährungs- und Suchtberater zusammen geschlossen. Das Netz versorgt rund 34.000 Versicherte aus 18 kooperierenden Betriebskrankenkassen in der Region Ostwestfalen. Mit der elektronischen Visite sollen zeitintensive, aber bei Bagatellfällen überflüssige Arztbesuche vermieden werden. In der Praxis funktioniert dies überwiegend so: Eine flexible kleine Kamera zeigt Details und unterstützt den Arzt vor den Bildschirm, derzeit insbesondere bei der Beurteilung chronischer Wunden.

Künftig wollen die Kassen im Rahmen von Selektivverträgen weitere digitale Anwendungen bei Prävention, Diagnostik und Therapie testen und den Versicherten anbieten. Darunter fallen etwa Teletherapie beim Stottern, häusliche digitale Überwachung bei Patienten mit Herzinsuffizienz, nachstationäre online-Kontakte mit behandelnden Psychotherapeuten zur Vermeidung von Drehtüreffekten bei seelischen Leiden oder Online-Gesundheitscoaches. Außerdem digitalisieren die Kassen ihren Kundenservice; Formulare oder Nachweise werden online ausgetauscht, Videoschaltung und WhatsApp helfen bei der Kommunikation.

(BKK Dachverband / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.02.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.