27.01.2017 | Studie

Deutscher Mittelstand setzt auf ausländische Mitarbeiter

Laut Bundesarbeitsagentur arbeiten hierzulande 3,1 Millionen Ausländer in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen – und zwar nicht nur in den großen Firmen, sondern auch im Mittelstand, wie eine aktuelle repräsentative Analyse von der KfW-Bank belegt. Danach beschäftigen drei von vier kleinen und mittleren Arbeitgebern ausländische Beschäftigte.

Selbst Kleinstunternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern sind in der Mehrzahl international besetzt. 63 Prozent von ihnen haben ausländische Angestellte, die meist aus den EU-Partnerländern stammen. Besonders häufig werden ausländische Arbeitskräfte im Handel eingestellt: 82 Prozent der Betriebe der Branche setzen auf internationale Verstärkung. Deutschland profitiere seit Jahrzehnten von der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte und sei auch in Zukunft darauf angewiesen, denn der demografische Ausblick sei ungünstig, so die KfW-Experten. Schon jetzt sei die Unsicherheit über das Fachkräfteangebot ein wesentliches Innovations- und Wachstumshemmnis.

Zuwanderung in den Arbeitsmarkt als Instrument im Beschäftigungsplan

Neben der verstärkten Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen ist Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ein zentrales Gegenmittel für das knapper werdende Arbeitskräfteangebot in Deutschland. Das hat der Mittelstand längst erkannt und setzt in seinen Beschäftigungsplänen immer stärker darauf. So haben in den vergangenen fünf Jahren 38 Prozent der kleinen und mittleren Arbeitgeber gezielt nach ausländischen Mitarbeitern gesucht, für die kommenden fünf Jahre planen dies 52 Prozent.

Die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt ist indes noch kein großes Thema. Nur rund einer von hundert mittelständischen Arbeitgebern hat in den vergangenen fünf Jahren Flüchtlinge als Fachkräfte eingestellt. Es dominieren Praktika und Aushilfstätigkeiten.

(KfW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 27.01.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.