11.10.2016 | Studie

Branchenspezialisierung ist wichtigste Zukunftsqualifikation für Steuerberater

Auf die Frage, in welchen Bereichen zukünftige Steuerberater sich verbessern sollten, nannten 44 Prozent der Steuerberater in Deutschland die Spezialisierung auf Branchen (versus nur 28 Prozent im internationalen Durchschnitt). Das ist das Ergebnis des "Exact KMU Barometer 2016".

 

Beim Exact KMU Barometer 2016, einer internationalen Studie des Marktforschungsinstituts Pb7 im Auftrag des Cloud-Software-Anbieters Exact, wurden rund 2.600 Unternehmen und Steuerberater mit bis zu 50 Mitarbeitern in Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Spanien sowie den USA zu Softwarenutzung, Digitalisierung und damit verbundenen Trends befragt. International wurden 462 Steuerberater interviewt, in Deutschland 66.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

  • Top-3 der branchenspezifischen Herausforderungen: Die größte Herausforderung von Steuerberatern in Deutschland ist die Gewinnung neuer Mandanten (53 Prozent), gefolgt von der Verbesserung der Mandantenzufriedenheit (51 Prozent) sowie der Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen (42 Prozent). Letztere ist im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozentpunkte gestiegen.
  • Top-3 der unternehmerischen Herausforderungen: Für die Mehrheit der Steuerberater gehört die Aktualität hinsichtlich steuerrechtlicher Vorgaben zu den größten Herausforderungen innerhalb der Kanzlei (56 Prozent), gefolgt von der Verbesserung der Servicequalität (51 Prozent) und der Reduzierung des Verwaltungsaufwandes (35 Prozent).
  • Forderungen der Mandanten: Auf die Frage, was sich Mandanten in der Zusammenarbeit mit ihren Steuerberatern wünschen, gaben 23 Prozent eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten, 22 Prozent ein verbessertes Branchenverständnis und 21 Prozent eine schnellere Reaktion an.
  • Optimierungsmaßnahmen für interne Prozesse: 67 Prozent der Steuerberater glauben, dass eine bessere Integration administrativer Software-Pakete Effizienzsteigerungen ermöglichen und die Digitalisierung voranbringen würde. 62 Prozent wünschen sich das Ersetzen von Papier-Formularen durch Online-Formulare, um ihre internen Prozesse zu optimieren. Und 43 Prozent sehen große Chancen im mobilen Zugriff auf Daten.
  • Manuelle Datenübertragung dominierend: Der Belegaustausch zwischen Mandant und Steuerberater erfolgt weiterhin weitestgehend durch Papierbelege und die manuelle Dateneingabe. Bei 45 Prozent der befragten Steuerberater ist dies die gängige Praxis. Nur 10 Prozent nutzen die Online-Datenerfassung.
  • Persönliche Beratung vorherrschend: Auf die Frage, wie Steuerberater ihre Mandanten beraten und auf welchen Wegen sie miteinander kommunizieren, gaben 84 Prozent das persönliche Gespräch und jeweils 81 Prozent E-Mail und Telefon an. Im internationalen Vergleich ist die E-Mail führend, gefolgt von telefonischer Beratung. Erst an dritter Stelle kommt hier das persönliche Gespräch.
  • Deutschland bei Cloud-Nutzung an letzter Stelle: Deutsche Steuerberater nutzen für administrative Prozesse seltener Cloud-Software als ihre internationalen Kollegen. Somit setzen nur 35 Prozent der Steuerberater hierzulande auf Cloud-Software. Im internationalen Umfeld sind es 41 Prozent, in den Niederlanden sogar 60 Prozent.

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Zusammenfassung der Ergebnisse mit Grafiken

(Exact / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 11.10.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.