09.08.2016 | Studie

Crowdworking als Einkommensquelle bislang kaum von Bedeutung

In den vergangenen Jahren hat sich ein Markt für eine bezahlte, digitale Arbeitsteilung entwickelt: Unternehmen wird es durch sogenanntes Crowdworking möglich, Klein- und Kleinstaufträge (sogenannte Microtasks) flexibel über digitale Plattformen an externe Arbeitskräfte zu vergeben. Hierzu liegt nun eine Studie vor.

Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hat erstmalig die sozioökonomischen Hintergründe und Motive von Crowdworkern/-innen in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Crowdworking bisher noch zu einer marginalen Arbeitsform gehört: Mehr als 50 Prozent der Befragten arbeiten demnach nur bis zu einer Stunde wöchentlich.

Meist nicht primäre Einkommensquelle

Die Studie belegt weiterhin, dass die befragten Crowdworker/innen im Vergleich zu herkömmlichen Erwerbstätigen in Deutschland zum einen jünger sowie häufiger ledig sind und zum anderen auch über einen hohen Bildungsstand verfügen. So haben mehr als 40 Prozent der Befragten einen Universitäts- oder Hochschulabschluss inne oder streben diesen an. Die Bearbeitung von Microtasks stellt in der Regel keine primäre Einkommensquelle dar. Ein Großteil der Befragten ist neben der Crowdworkingtätigkeit in einer abhängigen Beschäftigung tätig oder verfolgt eine betriebliche Ausbildung oder ein Studium.

Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer/innen arbeitet lediglich bis zu einer Stunde wöchentlich über die Crowdworkingplattform; rund 13 Prozent geben eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von mehr als drei Stunden an. Auch fällt das durchschnittliche Nettoeinkommen der Crowdworker/innen niedrig aus: 69 Prozent der Befragten erzielen netto maximal 4,99 Euro wöchentlich. Lediglich drei Prozent der Umfrageteilnehmer/innen scheint 20 Euro und mehr über die Plattform zu verdienen.

Wichtiges Motiv ist Flexibilität

Zu den wichtigsten Motiven der Crowdworker/innen zählen die Flexibilität bezüglich Arbeitsort und -zeit sowie die Arbeitsinhalte. Zwar stimmten nur wenige Befragte zu, dass die Arbeit auf der Plattform der eigenen Qualifikation entspreche, jedoch sind lediglich nur rund sieben Prozent der Befragten mit der Arbeit über die Plattform unzufrieden.

Im Rahmen der Studie wurde die Befragung deutscher Crowdworker/innen auf zwei Plattformen für die Vermittlung von sogenannten Microtasks durchgeführt. Die Studie soll so zu einer besseren Beurteilung der arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Dimension des Phänomens Crowdworking in Deutschland beitragen.

(ZEW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 09.08.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.