23.08.2016 | Studie

Arbeitszeit entspricht nicht den Wünschen

Gut die Hälfte der Beschäftigten ist mit ihrer aktuellen Wochenarbeitszeit unzufrieden. Das geht aus der Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung hervor.

Kürzer arbeiten würden am liebsten rund 40 Prozent der Befragten, wobei nur die gezählt wurden, deren Wunscharbeitszeiten um mehr als fünf Wochenstunden von den tatsächlichen Büro- oder Fabrikstunden abweichen. Darunter sind besonders viele Beschäftigte, meist Männer, die über 40 Stunden pro Woche arbeiten. Die Beschäftigten wären bereit, für eine Arbeitszeitreduzierung entsprechend auf Einkommen zu verzichten.

Länger arbeiten würden gern 12 Prozent. Dies sind überwiegend Frauen, die bisher nur 20 Stunden in der Woche oder weniger berufstätig sind. Gezählt wurden wiederum nur Beschäftigte, bei denen Wunsch und Wirklichkeit um mindestens fünf Wochenstunden auseinanderliegen. Unabhängig vom Geschlecht am ehesten zufrieden mit ihrem zeitlichen Pensum sind Beschäftigte mit 34 bis 40 Stunden. Zwei Drittel von ihnen wollen gar keine Veränderung oder würden sich mit einer Anpassung von bis zu fünf Stunden pro Woche begnügen.

Die Ergebnisse bewiesen nach Auffassung der Forschungsgruppe, dass gesetzliche oder tarifliche Regelungen zu Wahlarbeitszeiten dringend nötig seien. Alle Beschäftigte sollten verbriefte Ansprüche erhalten, die Arbeitszeiten nach ihren persönlichen Lebensbedingungen zu gestalten und bei Bedarf auch wieder zu ändern.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

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