08.06.2016 | Unternehmen

Kapitalstarke Unternehmen innovieren erfolgreicher und steigern ihren Wert beachtlich

Kapitalstarke Unternehmen profitieren einer ZEW-Studie zufolge von ihren Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) deutlich stärker als kapitalschwache Unternehmen. So steigern sie durch FuE-Aktivitäten langfristig ihren Unternehmenswert um durchschnittlich 11,6 Prozent, bei kapitalschwachen Unternehmens sind lediglich 2,3 Prozent.

Unternehmen treffen die Entscheidung, ob sie in FuE investieren auf Grundlage der erforderlichen FuE-Ausgaben und der langfristig erwarteten Erträge. Die ZEW-Studie zeigt, dass die Kapitalstärke der Unternehmen eine bedeutende Rolle bei dieser Entscheidungsfindung spielt, da sie die langfristig erwarteten Gewinne erheblich beeinflusst. So entschieden sich im Untersuchungszeitraum 87,7 Prozent der kapitalstarken High-Tech-Unternehmen für Investitionen in FuE, aber nur 70,7 Prozent der kapitalschwachen Unternehmen. Die Einteilung der betrachteten Unternehmen in solche mit großer, mittlerer und geringer Kapitalstärke basiert in der ZEW-Studie auf der Bewertung ihrer Bonität.

Höhere Produktivitätszuwächse bei kapitalstarken Unternehmen

Die höheren langfristig erwarteten Gewinne kapitalstarker Unternehmen – gemessen an der Veränderung des Unternehmenswertes abzüglich der FuE-Ausgaben – lassen sich auf zwei Ursachen zurückführen. Zum einen sind kapitalstarke Unternehmen erfolgreicher, wenn es darum geht, aus FuE-Projekten neue Produkte oder Produktionstechnologien zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Dies gelingt 91,7 Prozent der kapitalstarken Unternehmen, die bereits FuE-Erfahrung in der Vergangenheit gesammelt haben. Bei kapitalschwachen Unternehmen mit FuE-Erfahrung liegt die Erfolgsrate hingegen bei nur 85,6 Prozent. Wie wichtig FuE-Erfahrung bei Unternehmen ist, zeigt die Tatsache, dass die entsprechenden Erfolgsraten auf 28,7 Prozent beziehungsweise 19,9 Prozent sinken, wenn Unternehmen keine FuE-Erfahrung in der Vergangenheit gesammelt haben.

Produktneuerungen und Prozessneuerungen

Kapitalstarke Unternehmen sind aber nicht nur bei der Entwicklung marktreifer Innovationen Spitze, sondern auch bei deren Umsetzung und Vermarktung. So steigt bei ihnen die (Umsatz-)Produktivität aufgrund einer Produktneuerung um 8,6 Prozent, aufgrund einer Prozessneuerung um rund neun Prozent. Führen Unternehmen beide Innovationstypen gemeinsam durch, nimmt die Produktivität sogar um 11,5 Prozent zu. Ganz anders sieht es bei kapitalschwachen Unternehmen aus, die lediglich einen Produktivitätszuwachs von 0,8 Prozent bei einer Produktinnovation beziehungsweise von 0,6 Prozent bei einer Prozessinnovation erzielen. Bei einer simultanen Einführung verzeichnen diese einen Produktivitätszuwachs von 3,8 Prozent.

(ZEW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 08.06.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.