06.05.2016 | Prognose

Mehr Unternehmenspleiten erwartet

Angesichts der jüngsten Entwicklungen eines schwächelnden Welthandels erwartet das Krediversicherungsunternehmen Euler Hermes für 2016 erstmals seit sieben Jahren einen Anstieg der weltweiten Unternehmenspleiten. Die Experten gehen von 2 Prozent aus.

In Deutschland, so die Prognose, wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen heuer noch stagnieren, nachdem sie jahrelang rückläufig war. 2017 soll sie dann um 1 Prozent steigen. Gleichzeitig wächst der deutsche Export. Laut Euler Hermes werden deutsche Unternehmen in den kommenden beiden Jahren einen stärkeren Zuwachs bei den Exporten als China verzeichnen. Das ist zwar einerseits positiv, andererseits aber auch riskant, da bei drei der fünf wichtigsten Handelspartner der Deutschen mehr Insolvenzen - und damit Zahlungsausfälle - zu erwarten sind. Bei Spitzenreiter USA rechnen die Experten mit 3 Prozent mehr Insolvenzen, in Großbritannien mit einem Anstieg um 1 Prozent und in China sogar um 20 Prozent.

Derzeit sind die Gewinne der deutschen Exporteure stabil; die Gewinnerwartungen haben sich jedoch aufgrund der Turbulenzen, insbesondere in den Schwellenländern, verschlechtert, und auch die Margen liegen unter dem langfristigen Durchschnitt. Dennoch sind viele der Unternehmen robust aufgestellt. Das zeigt sich auch an der Zahlungsmoral. Deutsche Unternehmen zahlen deutlich schneller als der Weltdurchschnitt. In Deutschland liegen zwischen Rechnungslegung und Bezahlung bei börsennotierten Unternehmen gerade mal 56 Tage – global müssen Unternehmen mit 67 Tagen elf Tage länger auf ihr Geld warten.

(Euler Hermes / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 06.05.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.