19.04.2016 | Existenzgründer

Neue Studie zur französischen Startup-Szene

Die französische Startup-Szene ist jung, männlich, sehr gut ausgebildet und sucht die Herausforderung. Und sie wächst rasant, wie auch andere europäische Startup-Hotspots. Neben den bekannten Innovationszentren im Silicon Valley etablieren sich europäische Metropolen als zentraler Teil der globalen Startup-Kultur. Denn sie können abseits von gehypten amerikanischen Geschäftskonzepten mit Vielfalt punkten.

Für ihre Studie haben die Experten von Roland Berger und des französischen Accelerators NUMA 375 französische Startups befragt, die sich für das NUMA business accelerator-Programm beworben haben. Drei Viertel von ihnen sind unter 34 Jahre alt, 35 Prozent fallen in die Altersgruppe 25 bis 29 Jahre. 46 Prozent der befragten Jungunternehmer haben einen Abschluss einer der französischen Eliteschulen. Einen normalen Hochschulabschluss haben 32 Prozent und 4 Prozent einen Doktortitel. Abschlüsse von Ingenieur- oder Business-Schulen besitzen je 23 Prozent.

Ein auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis: 81 Prozent der befragten Startup-Gründer sind männlich, nur 19 Prozent weiblich. "Frauen werden auch in der jungen und offenen Gründerszene häufig noch nicht ernst genommen", sagt Leutiger. "Das ist bedauerlich, denn wenn die französische Startup-Kultur weiter an Fahrt aufnehmen soll, wäre es wichtig, dass die Vielfalt an Ideen und Konzepten – und damit vor allem die Vielfalt unter Gründern – weiter zunimmt."

Suche nach Herausforderung als Hauptmotiv

Bei der Frage nach dem Motiv für die Unternehmensgründung nennen 72 Prozent die Suche nach einer Herausforderung. Rund 56 Prozent wollen mit ihren Geschäftsideen den Markt verändern und 40 Prozent streben nach Unabhängigkeit und mehr Eigenbestimmung im Job.

Als Kriterium für die Wahl der Branche nennt die Hälfte der Befragten das erwartete Wachstumspotenzial sowie jeweils gut ein Drittel (36 Prozent) einen unbefriedigten Bedarf oder dass sie ein innovatives Produkt für diesen Markt haben. Typische Branchen sind Lifestyle und Freizeit (12,2 Prozent), Kunst und Design (11,8 Prozent) oder Konsumgüter (8,4 Prozent). Weniger attraktiv für Neugründer sind dagegen Branchen wie Transport (2,0 Prozent) oder Finanzdienstleistungen (1,7 Prozent).

(Roland Berger / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 19.04.2016, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.