23.12.2015 | GKV

Krankenkassen: 15,3 Milliarden in Reserve

Die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung ist stabil. Nach einem Ausgabenüberhang von rund einer halben Milliarde Euro im ersten Halbjahr 2015 wurde im dritten Quartal wieder ein leichter Überschuss erzielt. Die Reserven, über die die gesetzlichen Krankenkassen verfügen, betragen 15,3 Milliarden Euro.

Gestiegen sind nicht nur die Einnahmen, sondern insbesondere die Leistungsausgaben, nämlich um 3,8 Prozent je Versicherten; die Verwaltungskosten erhöhten sich um 2,1 Prozent. Besonders deutlich sind die Arzneimittelkosten gestiegen, sie lagen um 4,4 Prozent höher. Auffällig sind die hohen Ausgaben für neu zugelassene Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C, die in den ersten neun Monaten 2015 eine Größenordnung von gut 1 Milliarde Euro ausmachten und somit einen erheblichen Teil des aktuellen Ausgabenanstiegs für Arzneimittel erklären können. Andererseits wurden die Krankenkassen weiterhin durch Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen Unternehmern entlastet.

Im Bereich der vertragsärztlichen Vergütung stiegen die Ausgaben je Versicherten um rund 4 Prozent an. Bei den Ausgaben für zahnärztliche Behandlung und Zahnersatz betrug der Anstieg 2,9 bzw. 1,5 Prozent. Auch die Kosten für das Krankengeld stiegen um fünf Prozent. Das ist deutlich weniger als in den Vorjahren, aber dem Gesundheitsministerium dennoch eine Überprüfung von etwaigen Gegenmaßnahmen wert: Ein Sachverständigenrat hat ein Sondergutachten dazu erstellt.

Wie hoch im Übrigen der individuelle Zusatzbeitragssatz der einzelnen Krankenkassen im kommenden Jahr sein wird, entscheiden die Krankenkassen mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden selbst. Er richtet sich unter anderem danach, wie wirtschaftlich eine Krankenkasse arbeitet, welche Zusatzleistungen sie anbietet und ob sie ihre zum Teil hohen Finanzreserven im Sinne ihrer Versicherten einsetzen.

(BMG / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 23.12.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.