23.12.2015 | Studie

8,8 Prozent der Unternehmen haben Zahlungsschwierigkeiten

Immer mehr Firmen in Deutschland haben finanzielle Probleme. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel stieg die Anzahl insolvenzgefährdeter Unternehmen im November 2015 im Vergleich zum Februar um 2,3 Prozent. Insgesamt haben 292.750 (8,8 Prozent) der Unternehmen erhebliche Zahlungsschwierigkeiten und bergen das Risiko, eventuell Insolvenz anmelden zu müssen.

Die Gefahr einer Pleite ist regional unterschiedlich ausgeprägt. Die höchste Insolvenzgefahr geht von Unternehmen in Sachsen-Anhalt aus. Aktuell sind 12,8 Prozent der Unternehmen dort in einer finanziellen Schieflage und somit von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit betroffen. Aber auch in Sachsen (12,1 Prozent), Berlin (11,0 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (10,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (9,8 Prozent), Thüringen (9,6 Prozent), Brandenburg  (9,5 Prozent), Bremen (9,2 Prozent) und Hamburg (9,0 Prozent) ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls seitens der Unternehmen höher als im Bundesdurchschnitt. Ein geringeres Risiko geht von Unternehmen in Bayern aus. Hier drohen 6,6 Prozent der Unternehmen mit ihren Zahlungen auszufallen.

Gastgewerbe und Logistik am stärksten betroffen

Am stärksten betroffen von möglichen Zahlungsausfällen sind Unternehmen aus dem Gastgewerbe (Insolvenzrisiko liegt bei 14,4 Prozent) und aus der Logistik (12,7 Prozent). Das geringste Risiko von Zahlungsausfällen haben Unternehmen aus dem Energiesektor. Lediglich 2,5 Prozent der Firmen sind von einem höheren Zahlungsausfallrisiko betroffen.

13,5 Prozent der Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt) droht eine Insolvenz. Damit nimmt die UG den schlechtesten Wert aller Rechtsformen an. Aber auch bei den Gewerbebetrieben (12,7 Prozent) und der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (10,9 Prozent) ist der Anteil insolvenzgefährdeter Unternehmen über dem Durchschnitt. Ein geringes Insolvenzrisiko bergen Aktiengesellschaften. Nur 3,9 Prozent aller AGs sind von einer Pleite bedroht.

(Bürgel / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 23.12.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.