04.12.2015 | Existenzgründer

Gründung als Weg zur Integration

Anfang Dezember 2015 traf der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, Gründerinnen und Gründer mit ausländischen Wurzeln zum Gespräch. Thema waren Rahmenbedingungen, Hemmnisse und Erfolgsfaktoren für Gründungen die Gründer berichteten von ihren Erfahrungen in Deutschland. An der Veranstaltung nehmen über 200 Gäste aus 38 Herkunftsländern, von Afghanistan bis Zambia, teil.

Jeder sechste Selbständige bzw. rund 750.000 Selbständige in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Sie beschäftigen ca. 2,2 bis 2,7 Mio. Mitarbeiter, was ca. 18 Prozent aller Arbeitsplätze von inhabergeführten KMU entspricht. Prozentual stieg der Anteil von Migranteninnen und Migranten geführten Unternehmen in den letzten 10 Jahren stark an. Während die migrantischen Selbständigen aus den ehemaligen Anwerbeländern dabei relativ zurückgingen (1990 rd. 60 Prozent; 2010: rd. 40 Prozent), nahm der Anteil von Selbständigen aus Osteuropa seit der EU-Erweiterung 2004 deutlich zu.

Der Frauenanteil von Gründungen durch Migrantinnen und Migranten liegt etwa auf dem Niveau von Gründungen mit deutscher Herkunft (rd. ein Drittel). Migranten gründen aber in jüngerem Alter (48 Prozent gründen vor dem 30. Lebensjahr) und eher im Vollerwerb. Erfreulicherweise steigt der Ausbildungsbeitrag von Migrantenunternehmen.

Positive Impulse für die Wirtschaft durch Migrantenunternehmen

Die individuelle Qualifikation dieser Gründerinnen und Gründer ist ansteigend. Allerdings gibt es weiterhin deutliche Unterschiede beim Qualifikationsniveau zwischen den verschiedenen Herkunftsländern. Die Wirtschaftsbereiche, in denen Migranten gründen, differieren stark nach Herkunftsländern. So ist zwar der Anteil der Gründungen im Gastgewerbe und Handel deutlich zurückgegangen, dennoch ist der Anteil im Handel weiterhin überproportional hoch im Vergleich zu allen Gründungen. Eine steigende Tendenz ist bei sonstigen persönlichen und wissensintensiven Dienstleistungen zu beobachten.

Angestellte Mitarbeiter in Migrantenunternehmen verfügen deutlich häufiger auch über einen Migrationshintergrund und werden oftmals aus der eigenen Community rekrutiert. Die kulturelle Vielfalt und spezifisches Wissen erleichtern transnationale Netzwerkbeziehungen und zunehmende Auslandsaktivitäten.

Weitere Informationen, Tipps und Unterstützungsangebote rund um das Thema Existenzgründungen: www.existenzgruender.de.

(BMWi / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 04.12.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.