18.11.2015 | Studie

Automatisiertes und vernetztes Fahren ist wichtiger Wachstumstrend

Nach einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen bis 2020 technisch möglich sein und bietet große Chancen für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Gleichzeitig weisen die Gutachter aber auch auf Herausforderungen und notwendige Anpassungen des regulatorischen Rahmens hin.

Im Mittelpunkt der Studie steht die Analyse und Abschätzung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale des hochautomatisierten Fahrens auf Autobahnen. Die Gutachter unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) untersuchen das Leitanbieter- und Leitmarktpotenzial Deutschlands und leiten hieraus industriepolitische Handlungsempfehlungen ab. Die Kernergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Einführung hochautomatisierter Fahrfunktionen auf Autobahnen ist spätestens bis zum Jahr 2020 technisch möglich. Fahrerlose Fahrzeuge sind auf öffentlichen Straßen aber erst weit nach 2020 zu erwarten.

  • Die in Deutschland generierte Wertschöpfung im gesamten Bereich der Fahrerassistenzsysteme und des hochautomatisierten Fahrens wird auf rd. 2,23 Mrd. Euro im Jahr 2020 und auf rd. 8,8 Mrd. Euro im Jahr 2025 steigen - wenn die heutigen Markt- und Standortanteile deutscher Fahrzeughersteller und Zulieferer gehalten werden können.

  • Deutschland ist derzeit führend in wesentlichen Technologiefeldern (insbesondere Fahrerassistenz, Radarsysteme, Aktorik).

  • Die Einführung hochautomatisierter Fahrfunktionen im Regelbetrieb wird derzeit aber insbesondere noch durch ungelöste rechtliche Fragen behindert. Die Überprüfung und wo erforderlich Anpassung des bestehenden Rechtsrahmens gehört zu den drängendsten Herausforderungen auf dem Weg zur Marktreife des hochautomatisierten Fahrens.

  • Der Aufbau eines leistungsstarken, lückenlosen Mobilfunknetzes entlang der Autobahnen ist ein wichtiger Baustein für die künftige Entwicklung. Auch der Ausbau einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur ist erforderlich, damit Deutschland zum Leitmarkt für automatisiertes Fahren werden kann.

Die Ergebnisse werden in die weitere Konkretisierung und Umsetzung der "Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren" der Bundesregierung einfließen, teilt das BMWi mit.

Die Studie "Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen - Industriepolitische Schlussfolgerungen" ist hier abrufbar.

(BMWi / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 18.11.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.